Wie sich der Stress von Ärzten auf den Patienten auswirkt

Je mehr Stress ein Notarzt durchlebt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einen kleinen Fehler begeht. Dies zumindest geht jetzt aus einer US-Studie hervor.

, 18. August 2017 um 04:00
image
  • spital
  • forschung
  • burnout
  • notfall
  • patientensicherheit
Stress ist nicht nur Wahrnehmung oder ein Gefühl, sondern auch biologisch mit Markern nachweisbar. Und bei Ärzten hat dieser biologische Zustand einen Einfluss auf das Wohlbefinden eines Patienten. Dies besagt eine aktuelle Studie.
Forscher um Bengt Arnetz von der Michigan State Universität untersuchten Blut und Speichel von 28 Ärzten der Notfallabteilung des Detroit Medical Centers – vor und nach ihren Schichten.

«Schwerwiegendes, unerwünschtes Ereignis»

Das Resultat: Mediziner, bei denen am meisten Fehler festgestellt wurden – sogenannte «Near Miss» –, hatten auch gleichzeitig die höchsten Biomarker-Werte für Stress. Die Forscher haben ihre Ergebnisse jetzt in BMJ Open veröffentlicht.


Der Punkt: «Near Miss» (kleine Fehler) bergen am Ende ein hohes Risiko auf ein schwerwiegendes Ereignis – und auf Fehler, der im Wiederholungsfall einem Patienten schaden könnte.
Die Forscher hoffen nun auf Folgeuntersuchungen. Insbesondere wollen die Wissenschaftler genauer untersuchen, wie sich solche kleine Fehler im Detail auf die Patienten auswirken.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Einsiedeln: Geburtsabteilung öffnet erst nächstes Jahr wieder

Die Geburtenabteilung des Ameos Spitals Einsiedeln bleibt geschlossen. Grund ist Personalmangel.

image

Kanton finanziert Virtual Reality am Kantonsspital Graubünden

Der Kanton Graubünden investiert über 1,8 Millionen Franken in die virtuelle Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.