Basler Ärztin räumt Forschungsgelder ab

Claudia Lengerke vom Universitätsspital Basel erhält rund zwei Millionen Euro für ihre Krebsforschung.

, 16. Januar 2020 um 08:00
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Der Europäische Forschungsrat (ERC) vergibt der Basler Medizinerin Claudia Lengerke einen Consolidator Grant in der Höhe von rund zwei Millionen Euro über fünf Jahre. Es ist der erste individuelle ERC Grant für eine klinische Professur an der Universität Basel.
Die Ärztin erhält die Gelder für «ihr wegweisendes Projekt in der Leukämieforschung», wie die Universität Basel mitteilt. Lengerke ist klinische Professorin für Hämatologie und Stammzellforschung an der Universität und Leitende Ärztin am Universitätsspital Basel. 

Leukämie-Stammzellen bekämpfen

Lengerke leitet eine Forschungsgruppe und untersucht die Bedeutung von Stammzellen und Stammzell-assoziierten Proteinen bei Krebserkrankungen und in der Regeneration. Ein wichtiger Fokus ist dabei die Erforschung dieser Zusammenhänge bei Leukämien. 
Wie vor kurzem publizierte Daten zeigen, sind Subpopulationen von sogenannten leukämischen Stammzellen resistenter gegenüber Chemotherapien und Immunzellen im Vergleich zu Nicht-Stammzellen. Es wird angenommen, dass leukämische Stammzellen auch in Patienten Therapien selektiv überleben und für spätere tödliche Erkrankungsrückfälle verantwortlich sind.

Seit 2013 Professorin in Basel

Claudia Lengerke (1974) studierte in Deutschland Humanmedizin. Ihre klinische Weiterbildung in der Inneren Medizin, der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie absolvierte sie am Universitätsklinikum Tübingen. 
Von 2004 bis 2007 forschte die Ärztin an der bekannten Harvard Medical School und 2013 wurde sie auf eine klinische Professur für Hämatologie und Stammzellforschung an die Universität Basel berufen.
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