Baselland: Angestellte protestieren gegen Privatisierung

Hebammen und Pflegende der Frauenklinik Bruderholz demonstrierten gegen die Übernahme durch das private Bethesda Spital. Sie fordern, dass alle Angestellten übernommen werden, nicht nur die Ärzte.

, 13. Oktober 2015 um 07:24
image
Per 1. Februar 2016 wird die Frauenklinik Bruderholz des Kantonsspitals Baselland (KSBL) an das private Bethesda Spital verkauft. Der Konflikt um die Herauslösung brodelt schon lange, und er brodelt weiter.  
Am Montagabend haben Angestellte der Frauenklinik Bruderholz vor dem Regierungsgebäude in Liestal gegen die geplante Übernahme protestiert. Laut der Gewerkschaft VPOD Region Basel fordern sie, dass alle Angestellten bei der Übernahme übernommen werden und der Gesamtarbeitsvertrag für ein Jahr eingehalten wird. 
Gemäss VPOD wurden in den Übernahmeverträgen keine Sicherheiten für die Angestellten ausgehandelt. «Klar ist, dass das gesamte Ärzteteam vom Bethesda übernommen wird, nicht aber die Hebammen, die Pflegefachpersonen und -assistentinnen», so Gewerkschaftssekretärin Marianne Meyer. «Sie müssten sich einzeln beim Bethesda neu bewerben.»

«Unternehmerisch frei»

Die Gesundheits- und Volkswirtschaftsdirektion Basel-Landschaft (VGD) nahm in einer Medienmitteilung zu den Forderungen Stellung. Sie wies darauf hin, dass das Kantonsspital Baselland eine öffentlich-rechtliche Anstalt sei und in seiner Eigentümerstrategie unternehmerisch frei sei. 
«Die VGD nimmt sehr gerne zur Kenntnis, dass das KSBL nach Möglichkeit allen Mitarbeitenden weiterhin einen Arbeitsplatz offerieren will und hierzu auch gute und konstruktive Gespräche zwischen KSBL und dem Bethesdaspital stattfinden», heisst es. 
Aufgrund der heute vorliegenden Informationen gehe die Gesundheitsdirektion davon aus, dass mit dem Wechsel des Chefarztes der Frauenklinik vom Bruderholzspital ins Bethesda Spital die Gesundheitsversorgung für die Baselbieter Bevölkerung auf dem bisherigen hohen Niveau bestehen bleibe. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spitalkrise: Die Schuld der Kantone

Für KSGR-Chef Hugo Keune sind die Krankenkassen schuld an der Spitalmisere. «Jein», sagt Heinz Locher: Die Kantone sind mitschuldig.

image

LUKS: So sieht das neue Ambulante Zentrum aus

Das Siegerprojekt für die Erweiterung des Luzerner Kantonsspitals steht fest. Kostenpunkt: Rund 240 Millionen Franken.

image

Claraspital Direktorin wird Clarunis-Verwaltungsrätin

Rebekka Hatzung gehört ab sofort zum vierköpfigen Verwaltungsrat des Universitären Bauchzentrums Basel.

image

Weniger Cyberattacken auf deutsche Spitäler

Greifen Hacker wirklich immer öfter Krankenhäuser an? Ein Regierungsbericht widerspricht dem gängigen Bild.

image

Ob FaGe, Apotheker, Physio oder Chefärztin: Das verdient man im Gesundheitswesen

Wie steht es um Ihr Gehalt? Hier finden Sie die Standard-Monatslöhne der wichtigsten Berufe in der Gesundheitsbranche.

image
Der KI-Ticker

Wo Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert

KI am Kantonsspital Baden ++ Jüngere Ärzte sind skeptischer als ältere ++ Durchbruch in der Sepsis-Erkennung ++ Neuer Rollstuhl ++ KI in der Anamnese ++

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.