Andreas Heisler darf nicht mehr als Arzt praktizieren

Der Kantonsarzt hat dem coronaskeptischen Mediziner aus Luzern die Berufserlaubnis und die Praxisbewilligung entzogen. Andreas Heisler wehrt sich dagegen.

, 2. März 2021 um 10:34
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Andreas Heisler, der immer wieder öffentlich die Corona-Massnahmen des Bundes kritisierte, ist es nicht mehr gestattet, im Kanton Luzern als Arzt tätig zu sein. Der Grund: Eine «schwerwiegende Verletzung der Berufspflichten», wie verschiedene Medien berichten. 
Der sofortige Entzug der Bewilligung sei «vorsorglich», heisst es. Heisler wird von den Behörden zu einer Stellungnahme aufgefordert. Zusätzlich ist ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen den Arzt aus Ebikon eröffnet worden.

Gegen Corona-Massnahmen gestellt

Ihm wird vorgeworfen, bei Behandlungen in seiner Praxis keinen Mund-Nasen-Schutz getragen zu haben. Ausserdem stelle er Masken-Dispense aus, ohne die Patienten zu sehen. Als Beilage wurden im Schreiben Kopien aus Zeitungsartikeln hinzugefügt. 
Im Brief der kantonalen Behörde kommt auch noch der Vorwurf einer «Schreckung der Bevölkerung» dazu. Mit seinen «unbelegten Aussagen bezüglich der Covid-19-Impfung» habe er die Bevölkerung «unbegründeterweise verängstigt», ist im Schreiben des Kantonsarztes weiter zu lesen.

Demonstration gegen Behörden-Entscheid

Andreas Heisler hat bereits angekündigt, sich gegen den Entzug der Bewilligung vor Gericht zu wehren. Dieses «Berufsverbot» sei für ihn ein «Angriff auf die Meinungsfreiheit», sagt der Arzt der Zeitung «Die Ostschweiz». Dabei sei auch die Verhältnismässigkeit verloren gegangen.
Am Montagabend sind laut verschiedenen Medienberichten rund 350 Personen in der Luzerner Innenstadt auf die Strasse gegangen, um gegen den Entscheid zu demonstrieren. Die Polizei liess die friedliche Kundgebung laufen. 
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