Onkologie: Deutscher Konzern bezahlt 450 Millionen für Basler Startup

Boehringer Ingelheim erhofft sich vom Immuntherapie-Ansatz von T3 Pharma frischen Schub für die eigene Krebs-Forschung.

, 22. November 2023 um 20:30
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Neustart: Simon Ittig, Mitgründer und CEO von T3 Pharma in Allschwil  |  Bild: PD Uni Basel
Boehringer Ingelheim übernimmt die T3 Pharma mit Sitz in Allschwil. Laut der Mitteilung dazu bezahlt der deutsche Pharmakonzern 450 Millionen Franken für das 2015 gegründete Biotech-Unternehmen.
T3 forscht zum Einsatz von Bakterien in der Onkologie: Sie sollen genetisch so verändert werden, dass sie feste Tumore attackieren, indem sie sich dort ansiedeln und Proteine verändern. Zugleich sollen sie auch das Immunsystem stärken.
«Die Übernahme von T3 Pharma wird unsere Immunonkologie-Pipeline erheblich erweitern und bietet Synergien mit vielen bestehenden Forschungs- und Entwicklungsprogrammen», lässt sich Michel Pairet zitieren, der Innovations-Chef von Boehringer Ingelheim: «Damit kommen wir unserer Vision näher, einen Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung voranzutreiben.»

Volles Potential ausschöpfen

Dabei hat T3 bislang erst ein Produkt in Phase 1; die Tierversuchs-Ergebnisse werden allerdings als sehr vielversprechend geschildert.
Das Unternehmen war von Absolventen der Universität Basel respektive des dortigen Biozentrums gegründet worden. «Durch die Integration bei unseren Partnern von Boehringer können wir das volle Potenzial unserer Plattform zur Bekämpfung solider Krebsarten ausschöpfen», kommentiert Simon Ittig, der CEO von T3, den Deal.
Boehringer Ingelheim hatte sich bereits bei zwei Finanzierungsrunden von T3 in den Jahren 2019 und 2020 beteiligt. Der deutsche Konzern hat einen Umsatz von rund 25 Milliarden Franken und beschäftigt gut 50'000 Menschen. Seine Arzneimittelforschung konzentriert sich auf die Forschungsgebiete Onkologie, Immunologie und Atemwegserkrankungen, kardio-metabolische Erkrankungen sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Zur Mitteilung der Uni Basel

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