Beim Ärztezentrum Medbase in Bischofszell arbeiten ab Ende März noch zwei von fünf Ärztinnen und Ärzten. Es sind dies der Leiter des Gesundheitszentrums,
Stephan Remer, sowie der Herzspezialist
Bernd Willi Eigenberger.
Cerasela-Liliana Todor,
Dalibor Dojcinovic und
Andreas Eichelkraut haben offenbar alle gleichzeitig das Handtuch geworfen und sind spätestens per Ende März an einem neuen Ort,
wie die «Thurgauer Zeitung» am Donnerstag berichtet.Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Das Unternehmen will die genauen Umstände gegenüber der Zeitung nicht kommunizieren. Viele Patienten müssen nun einen neuen Grundversorger suchen. Deshalb läute bei anderen Ärzten in der Region das Telefon Sturm. Ein Arzt, der früher bei Medbase gearbeitet hat, sagt dazu: «Es ist sehr schade, aber Medbase hat in Bischofszell wirklich einen schlechten Ruf.» Das sei früher anders gewesen. «Das war einmal eine super Praxis.»
Medbase reagiert parallel mit Zeitungsbericht
Die Patienten fühlen sich im Stich gelassen. «Was hier abgeht, ist nicht in Ordnung», sagt eine Medbase-Patientin der «Thurgauer Zeitung». Man habe ihr erst kürzlich am Telefon bei einer Terminanfrage mitgeteilt, dass sie in Bischofszell nicht mehr behandelt werden könne; sie könne wechseln. Falls sie aber bleiben möchte, habe sie mit langen Wartefristen zu rechnen. Die Schilderungen decken sich gemäss Zeitung mit Erzählungen von anderen Betroffenen, die sich vor vollendete Tatsachen gestellt fühlen.
In einem Schreiben, das am selben Tag per A-Post bei einem ahnungslosen Patienten eintraf wie die Antwort auf die Medienanfrage der Zeitung, informiert die Migros-Tochter über die Kündigungen. Weshalb nicht zuvor schon aktiv informiert wurde, ist nicht bekannt. Der grösste Betreiber von Arztpraxen in der Schweiz will nun neues Personal rekrutieren und mit Ärzten aus anderen Medbase-Centern eine erste temporäre Verstärkung finden.