Luzern: Höhere Spitzensaläre fürs Management, nicht für Ärzte

Die neuen Eignerstrategien für LUKS und LUPS definieren nicht nur finanzielle und strategische Ziele. Sie heben auch die Vergütungsobergrenzen für die Spitalführungen an

, 13. August 2025 um 04:48
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Mehr Spielraum: Florian Aschbrenner, CEO; Martin Nufer, Verwaltungsratspräsident LUKS  |  Bild: PD
Die Luzerner Kantonsregierung hat ihre neuen Eignerstrategien für die kommenden vier Jahre präsentiert – für die Kantonsspitalgruppe LUKS wie auch für die Luzerner Psychiatrie LUPS. Vieles bleibt beim Alten. Allerdings verwies die «Luzerner Zeitung» speziell auf einen Bereich – die Veränderungen bei den Salären.
So erlaubt der Regierungsrat nun, dass die Entschädigung für den LUKS-Präsidenten von höchstens 150'000 auf 195'000 Franken pauschal steigt. Für die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats sieht das Dokument ein Jahresmaximum von 81'700 Franken vor – nach 64'300 Franken in der bisherigen Fassung.
Die vom Regierungsrat gewünschten Obergrenzen entsprechen allerdings nicht zwangsläufig der Realität. Im letzten Jahr – so rechnet die LZ vor – wurden pro Mitglied für die Tätigkeit beim Luzerner Kantonsspital gut 61'400 Franken ausgeschüttet. Hinzu kamen rund 15'000 Franken für das Amt als Verwaltungsrat des Tochterspitals Nidwalden.

Für den CEO der LUKS-Gruppe sieht die neue Eignerstrategie einen Maximallohn von 450'000 Franken vor; dies wäre eine Erhöhung um 30'000 Franken.
Unverändert bleibt dagegen der Lohndeckel bei den Ärzten: Die Entschädigungen sollen «in der Regel den Betrag von 550'000 Franken nicht übersteigen», heisst es in der neuen wie in der alten Version wörtlich.

Feine Anpassung

Den Deckel fürs Management hebt die Kantonsregierung bei der Luzerner Psychiatrie ebenfalls etwas an. Das Verwaltungsratspräsidium kann neu mit 75'000 Franken statt mit 60'000 Franken entschädigt werden; für den neunköpfigen Gesamtverwaltungsrat steigt die Vergütung von 200'000 auf 270'000 Franken. Für die LUPS-Geschäftsleitung steigt das Maximum von 1,9 auf 2,3 Millionen Franken, wobei für den Direktor 310'000 Franken vorgesehen sind. Die frühere Eignerstrategie legte hier noch eine Grenze bei 275'000 Franken fest.
Eine diskrete Anpassung ist auch bei den Ärzten in der Psychiatrie möglich: Neu soll ein Maximallohn von 375'000 Franken möglich sein – nach 350'000 Franken im bisherigen Zustand.
  • LUKS und Luzerner Psychiatrie: Zu den Eignerstrategien des Luzerner Regierungsrates.
  • Der Kantonsrat muss noch darüber beraten und entscheiden. Das Traktandum ist für Oktober 2025 vorgesehen.

LUKS: Weitere Neuerungen in der Eignerstrategie

Leitmotiv: Das neue Dokument nennt das Prinzip «virtuell vor ambulant vor stationär» als übergeordnete Priorität. Dieses Motto war bisher nicht Teil der Strategie.
Rentabilität: Trotz der notorisch engen Lage im Spitalsektor gibt die Luzerner Eignerstrategie erneut eine Ebitda-Marge von mindestens 10 Prozent vor. Zum Vergleich: 2024 betrug die Marge der LUKS-Gruppe 2,7 Prozent, im Vorjahr 2023 waren es 5,6 Prozent gewesen. Neu werden zudem «mindestens ausgeglichene Jahresergebnisse» gefordert, zudem ein Eigenkapitalanteil von mindestens 30 Prozent (bislang: 50 Prozent) sowie eine Gesamtkapitalrendite von mindestens 2,5 Prozent (bislang: 4 Prozent).
Diversität: Die bisherigen Vorgaben fordern eine Geschlechterquote im Verwaltungsrat von mindestens 30 Prozent. Dies bleibt bestehen – aber neu wird auch verlangt, dass jedes Geschlecht zu mindestens 20 Prozent in der Geschäftsleitung vertreten ist. Andernfalls muss der Verwaltungsrat eine Erklärung liefern.
Ämterkumulation: Das neue Papier präzisiert, dass die Rekrutierung des Verwaltungsrats ausgeschrieben wird und Belastung sowie Ämterkumulation geprüft werden sollen.

  • LUKS
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