KSGL: Crowdfunding soll Therapiebad retten

Das Bad muss saniert werden, aber die Kosten lassen sich für das Kantonsspital Glarus nicht länger rechtfertigen. Nun übernehmen Private die Initiative.

, 12. Dezember 2023 um 09:07
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Symbolbild: Haley Phelps on Unsplash
Das Therapiebad am Kantonsspital Glarus ist in die Jahre gekommen und benötigt eine Sanierung. Die Kosten für die Sanierung übersteigen aktuell die finanziellen Möglichkeiten des KSGL. Nun zeichnet sich für die Zukunft eine Lösung ab: Mit Hilfe eines Crowdfoundigs soll in Glarus ein neues Bad entstehen.
Das Therapiebad am Kantonsspital Glarus wird für Wassertherapien von stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten genutzt. Auch steht es externen Anbietern zur Verfügung, die Klienten mit verschiedenen muskuloskelettalen Erkrankungen unterstützen. Und es dient dem Babyschwimmen sowie Kursen der Rheuma- und Lungenliga.
Das Problem: Das Therapiebad ist in die Jahre gekommen und bedarf einer Sanierung. Aber bekanntlich muss auch das KSGL sparen. Und die Kosten einer Sanierung sind zu hoch, als dass sie sich – respektive der Unterhalt für das Spital – weiterhin rentieren würden.

Bis Ende 2024 in Betrieb

«Wir haben deshalb nach neuen Lösungen gesucht und den Ball weitergegeben, damit diese für die Glarner Bevölkerung wertvollen Angebote auch weiterhin zur Verfügung stehen können», erklärt Katja Mädler, die interimistische Departementsleiterin Pflege und Therapien am KSGL.
In der Folge begann Nadja Szabo Winter, Inhaberin der Gumpifrosch GmbH, welche die Babyschwimmkurse im jetzigen Therapiebad durchführt, ein Konzept zu entwickeln. Das Ziel: ein neues Bad an einem anderen Standort in Glarus. Die Idee: ein Crowdfunding.
«Aktuell laufen die Vorbereitungen dazu auf Hochtouren», erklärt Nadja Szabo Winter. Für das Frühjahr 2024 ist eine grosse Spenden-Sammelaktion geplant.
Das Kantonsspital unterstützt das Projekt, indem es den Betrieb des Therapiebades bis Ende 2024 aufrecht erhält.
  • Weiteres Kantonsspital kündigt Entlassungen an: Auch das KSGL sieht sich zu einschneidenden Massnahmen gezwungen.
  • Das Kantonsspital Glarus muss kleiner werden: Der Glarner Gesundheitsdirektor sagt voraus, dass das KSGL sein Angebot von Grund überprüfen wird.

  • KSGL
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