Krebsmedikament: Roche erhält Zulassung von Swissmedic

Nach der EU-Kommission und der FDA hat nun auch Swissmedic ein neues Krebsmedikament gegen Lymphdrüsenkrebs zugelassen.

, 16. November 2023 um 11:03
image
Im beschleunigten Orbis-Verfahren gab Swissmedic grünes Licht für das Roche Krebsmedikament Columvi.| zvg
Hoffnung für Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom: Wie mehrere Medien, darunter cash.ch und nau.ch berichten, hat Swissmedic das Krebsmittel Columvi (Glofitamab) von Roche zugelassen.
Laut Mitteilung des Basler Pharmunternehmens wird der T-Zell-aktivierende bispezifische Antikörper für die Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach zwei oder mehr Behandlungslinien verabreicht. Diese Form von Blutkrebs sei besonders aggressiv und schnell wachsend.
Die Zulassung erfolgte beschleunigt im Orbis-Verfahren , an welchem Swissmedic beteiligt ist. Hierbei können Pharmazeutische Firmen ihre Zulassungsgesuche neben der Food and Drug Administration (FDA) simultan bei weiteren Zulassungsbehörden einreichen. Die entsprechenden Gesuche werden parallel geprüft und eine allfällige Zulassung dadurch beschleunigt. Damit erhalten auch Schweizer Krebspatienten rascher Zugang zu innovativen Therapiemöglichkeiten.
Zum beschleunigten Verfahren haben die Ergebnisse aus einer Studie der klinischen Phase I/II geführt – Sie hat laut Roche ein dauerhaftes Ansprechen der Patienten mit einer Gesamtansprechrate von über 55 Prozent ergeben. Mehr als 40 Prozent der Patienten, welche vorgängig eine CAR-T-Zell-Behandlung erhielten, hätten zudem vollständig auf die Therapie mit Columvi angesprochen. Der Antikörper wird über einen begrenzten Zeitraum von maximal 8,5 Monaten verabreicht.
Bereits im Juni 2023 wurde Columvi in den USA zugelassen, einen Monat später gab auch die EU ihre Zulassung bekannt.

 

  • pharma
  • Swissmedic
  • Krebs
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Krebspatienten: Zufrieden mit Ärzten und Pflege im Spital

Gewünscht wird mehr psychologische Unterstützung und eine Enttabuisierung von Krebs.

image

29 von 30 Apotheken wollten teurere Medikamente verkaufen

Ein Test des «K-Tipps» gibt ein wenig schmeichelhaftes Bild ab: Nur eine Apotheke empfahl wunschgemäss auf Anhieb das billigste Medikament.

image

J&J hat es wieder geschafft – Top Employer 2024

Zum fünften Mal in Folge wurde Johnson & Johnson vom Top Employer Institute ausgezeichnet.

image

Fencheltee im Visier von Swissmedic

Das Heilmittelinstitut rät Schwangeren, Säuglingen und Kindern unter 4 Jahren von einer Einnahme ab. Das in Fencheltee enthaltene Estragol könnte die Gesundheit schädigen.

image

Viele neue Krebs-Medikamente haben wenig Nutzen

Besonders enttäuschend erscheinen dabei die Wirkstoffe, die in Europa nach einem beschleunigten Verfahren zugelassen wurden.

image

EU-Bürokratie: Auch in Schweizer Spitälern fehlen Medizinprodukte

Das zeigt eine Umfrage von Medinside.

Vom gleichen Autor

image

Spital Wetzikon: Und noch ein GL-Mitglied weniger

Letzte Woche Urs Eriksson, heute Judith Schürmeyer – wieder hat ein Geschäftsleitungs-Mitglied das GZO Spital verlassen. Interimistisch übernimmt Susanna Oechslin.

image

Wie wäre es, keinen Arztbericht mehr schreiben zu müssen?

In Zukunft dürfte ChatGPT solche Aufgaben übernehmen. Laut einer Studie schreibt das KI-Programm den Arztbericht zehnmal schneller – und nicht schlechter.

image

Insel: «Die Stimmung könnte besser sein»

Auf Radio SRF äusserte sich Bernhard Pulver zu den Mobbing-Vorwürfen. In Sachen Führung gebe es Handlungsbedarf. Aber man habe das Personal nicht vergessen.