Krankenkassen zahlen neu vorsorgliche Brustentfernung

Frauen mit Hochrisikogenen können sich künftig auf Kosten der Krankenkasse die Brüste oder den Eierstock entfernen lassen.

, 3. Januar 2024 um 11:32
image
Symbolbild: Anna Tarazevich
Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) übernimmt neue Leistungen: Die vorsorgliche operative Entfernung der Brust, der Eierstöcke oder der Eileiter sind Massnahmen zur Vorbeugung von Krebs.

Hochrisiko gilt für mehr Genmutationen

Bisher haben die Kassen diese Operationen nur bei zwei speziellen Genmutationen bezahlt. Es gibt aber weitere Hochrisikogene. Künftig wird die Entfernung auch bei diesen Genen bezahlt.
Allerdings braucht es eine genetische Beratung, damit die Krankenkasse die Kosten vergütet.

Vorbeugung von HIV-Infektionen

In einem halben Jahr übernehmen die Kassen ausserdem die Leistungen der so genannten HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) bei Personen mit stark erhöhtem Risiko.
Dass die Krankenkassen diese Prophylaxe übernehmen, ist vorerst bis Ende 2026 befristet. In dieser Zeit wird untersucht, wie viele Personen die Prophylaxe nutzen und ob das Auswirkungen auf die Infektionszahlen hat.

Telemedizinprogramme gegen Herzschwäche

Ab dem 1. April 2024 werden für Patienten mit fortgeschrittener chronischer Herzschwäche die Kosten der Betreuung mittels Telemedizinprogrammen übernommen.
Die Programme erfassen unter anderem täglich das Körpergewicht, schulen die Patienten zu den Medikamenten, der Vorbeugung und den Bewältigungsstrategien und sorgen dafür, dass Fachpersonen abklären, wenn kritische Veränderungen bemerkt werden.

Absage an minimalinvasive Glukom-Chirurgie

Abgelehnt hat der Bundesrat den Antrag, dass die Kassen auch die minimalinvasive Glaukom-Chirurgie (MIGS) zahlen müssen. Unter MIGS versteht man eine Reihe von Leistungen zur Therapie des Grünen Stars. Es gibt zu wenig Daten daüber, dass die MIGS wirksam, zuverlässig und wirtschaftlich seien.
  • versicherer
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Beat Walti

Für eine echt freie Spitalwahl – auch für die Zusatzversicherten

Regelmässig bleibt es Zusatzversicherten versagt, sich in allen Spitälern behandeln lassen – trotz einer Police, die dies suggeriert. Doch es gäbe Möglichkeiten, damit man auch in fortgeschrittenem Alter den Versicherer wechseln kann.

image

Helsana-Präsident Thomas D. Szucs tritt in einem Jahr zurück

Dann wird er insgesamt 15 Jahre an der Spitze der grössten Schweizer Krankenversicherung gewesen sein.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.

image

KPT will nur noch einen Krankenkassenverband

Nach ihrem Austritt aus Curafutura will die KPT nicht zur Konkurrenz Santésuisse. Sondern einen einzigen Verband.

image

Hirslanden einigt sich mit der CSS – diese zahlt wieder

Die Hirslanden-Gruppe und die Krankenkasse CSS haben sich auf neue Tarife für Halbprivat- und Privatversicherte geeinigt.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.