Junge Kinderärzte: Klinische Software soll Arbeitsbelastung mildern

Mehr Teilzeit-Möglichkeiten und eine digitale Ausbildungsplattform: Das steht bei Pädiatrie-Assistenzärzten prominent auf der Wunschliste.

, 16. Februar 2024 um 07:04
image
Kinderarzt mit dem, was ihn oft beschäftigt (vorne)  |  Symbolbild: Medinside, erarbeitet mit KI Midjourney.
Sie arbeiten im Schnitt 55 Stunden pro Woche (Median), wobei die Arbeitszeit in der Praxis um 4 Stunden niedriger ist als in den Universitätsspitälern. Und allesamt fänden sie eine 42-Stunden-Woche wünschbar. Dies zwei Kernaussagen zur Arbeitssituation der Pädiatrie-Assistenzärzte in der Schweiz.
Sie finden sich in einer Studie, die Julian Jakob und ein Team von der Geschäftsstelle Pädiatrie Schweiz unlängst veröffentlichte.
Dabei wurden die Aussagen von 212 jungen Kinderärztinnen und Kinderärzten verarbeitet, die sich an einer anonymen Online-Umfrage beteiligt hatten. Ihr Altersmedian lag bei 30 Jahren.
  • Julian Jakob, Geschäftsstelle Pädiatrie Schweiz, Sonja Lüer, Christoph Aebi: «Assistenzärztinnen und -ärzte in der Pädiatrie: Weiterbildungsstrategien, Meinungen und Sorgen», in: «Primary and Hospital Care», Januar 2024.
Generell positiv benoteten die befragten Mediziner die Weiterbildung an ihrer Klinik: 84 Prozent gaben an, «zufrieden» oder «sehr zufrieden» zu sein.
Etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) befanden hingegen, dass sie zuviel arbeiteten.
Als Ursachen häufig genannt wurden unzureichende administrative Unterstützung (fehlendes Case Management bei 47 Prozent) und Schwächen bei der klinischen Software (39 Prozent).
Wo der Schuh drückt, zeigten dann auch die Reaktionen auf mögliche Verbesserungsvorschläge: 95 von 100 war der Median-Wert beim Ultraschall-Curriculum, 90 von 100 lautete der Zustimmungs-Medianwert auf eine digitalen Ausbildungsplattform und jeweils 100 war die Note bei den Frage nach mehr Teilzeitmöglichkeiten sowie nach einer 42-Stunden-Woche.


Administrative Belastung: Was kann weg – ganz konkret?

Medinside möchte eine Bestandesaufnahme machen zu folgenden Fragen:
  • 1. Welche administrativen Aufgaben könnte man ersatz- und verlustlos streichen? (Fokus: in den Akutspitälern, Pflegeeinrichtungen, Praxen). Ganz konkret?
  • 2. Welche administrativen Aufgaben könnte man zumindest straffen?
  • 3. Welche administrativen Aufgaben sollte (und könnte) man vom medizinischen Personal enfernen und anderen Instanzen/Berufsgruppen zuweisen?
  • 4. Wie sonst noch liesse sich ärztliches und pflegerisches Personal von der Bürokratie entlasten?
Wenn Sie dazu Input haben: Bitte melden – an info@medinside.ch, Betreff «Administrative Belastung». Danke!

  • Pädiatrie
  • arbeitszeiten
  • arbeitswelt
  • Kinderärzte
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSBL: Andres Heigl wird befördert

Er wird stellvertretender Chefarzt der Klinik Chirurgie & Viszeralchirurgie am Kantonsspital Baselland.

image

Vier Davoser Gesundheitsbetriebe gründen Ausbildungsverbund

Damit sollen gemeinsame Standards entwickelt und die Pflegeausbildung HF attraktiver gemacht werden. Leitbetrieb ist die Spital Davos AG.

image

Auszeichnung für das «Bülacher Modell»

«Fix», «Flex» oder «Super Flex»: Das Arbeitszeitmodell des Spitals Bülach setzt auf entlöhnte Flexibilität. Dafür gewann es einen Preis.

image

Spital STS: CEO Bruno Guggisberg tritt zurück

Grund seien «unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung der Geschäftstätigkeit».

image

HSM in der Pädiatrie: Diese Leistungen für diese Spitäler

Das interkantonale Beschlussorgan erteilte 34 Leistungsaufträge in der hochspezialisierten Pädiatrie und Kinderchirurgie für die nächsten sechs Jahre.

image

KSGR: Die Kinderintensiv-Station in Chur ist gerettet

Das HSM-Beschlussorgan hat dem Kantonsspital Graubünden zwei entsprechende Leistungsaufträge erteilt – ein dritter Entscheid steht noch aus.

Vom gleichen Autor

image

Curafutura: Marco Romano folgt auf Sandra Laubscher

Der ehemalige Mitte-Nationalrat wird Leiter Gesundheitspolitik und Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Versicherer bietet allen Kunden Gen-Tests an

Beim US-Konzern Mass Mutual können alle Versicherten zwischen 35 und 70 ihr genetisches Risiko für acht Erkrankungen prüfen lassen.

image

Radiologen gehen gegen Fernsehbeitrag vor

Die Gesellschaft für Radiologie will nicht akzeptieren, dass «10 vor 10» ihren Fachbereich als Musterbeispiel für missbräuchliche Abrechnungen darstellt.