Wie KI-Tools die Arbeit von Ärzten erleichtern

Das Problem von Burnout und Fluktuation bei Ärzten könnte durch den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz gelöst werden.

, 27. Juni 2023 um 07:39
image
Kliniker nutzen KI-Tools hauptsächlich, um die administrativen Belastungen zu erleichtern. | Unsplash
Das Problem ist bekannt: Ärztinnen und Ärzte sind oft mehr mit administrativen als mit klinischen Aufgaben beschäftigt. Der hohe Anteil an Bürokratie kann zu Erschöpfung und Burnout führen – eine ernste Herausforderung im Gesundheitswesen.
Ein möglicher Ansatz zur Lösung dieses Problems ist die Künstliche Intelligenz (KI). Durch die Verwendung von KI können administrative Aufgaben automatisiert werden, wodurch Ärzte entlastet werden und mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung haben. KI-gestützte Tools können beispielsweise bei der Dokumentation von Patientenbesuchen oder der Erstellung von Berichten helfen.

Künstliche Intelligenz in der Allgemeinmedizin

Dass generative KI-Tools dazu beitragen könnten, das Problem des Burnouts bei Ärzten zu lösen, zeigt auch ein aktueller Artikel in der «New York Times». So kann der Allgemeinmediziner Matthew Hitchcock seine tägliche Dokumentation der Patientenbesuche dank generativer KI-Tools in 20 Minuten erledigen, wie er der Zeitung sagte.
Unternehmen, die derzeit in den USA generative KI-Tools zur Automatisierung der medizinischen Dokumentation entwickeln, sind Abridge, Ambience, Augmedix, Nuance und Suki.

Anwendungsfälle sorgfältig auswählen

Gegenwärtig, so der Bericht weiter, nutzen Kliniker die Werkzeuge vor allem, um den administrativen und bürokratischen Aufwand zu verringern. KI könnte jedoch eines Tages in grösserem Umfang für die Diagnose eingesetzt werden. Unklare Vorschriften und Bedenken hinsichtlich der Patientensicherheit könnten die Einführung KI-gestützter Diagnosewerkzeuge jedoch verlangsamen, so Experten.
«Derzeit müssen wir unsere Anwendungsfälle sorgfältig auswählen», sagt Arzt John Halamka von der renommierten Mayo Clinic. Aber: «Allein die Reduzierung des Dokumentationsaufwands wäre ein grosser Erfolg.»
  • künstliche intelligenz
  • ärzte
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

Für die Zweitmeinung zu Dr. KI? Kein Problem.

Die meisten Menschen können sich vorstellen, medizinischen Rat bei einem Chatbot zu holen. Und eine klare Mehrheit findet, dass die Ärzte KI-Unterstützung haben sollten. Dies besagt eine Erhebung in Deutschland.

image

«Als Arzt nach Deutschland – warum nicht?»

Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

image

Vom Tippen zum Denken: medizinische Berichtserstellung neu gedacht

Der Moment, in dem alles Klick macht.

image

Zwei neue Ärztinnen in Hasliberg

Ab 1. Mai 2025 verstärken Dr. med. Stefanie Zahner-Ulrich und Dr. med. (SRB) Sonja Krcum Cvitic das Team der Rehaklinik Hasliberg. Mit ihren fundierten Erfahrungen in Allgemeiner Innerer Medizin bzw. Physikalische Medizin und Rehabilitation erweitern sie gezielt die medizinische Kompetenz der Klinik

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.