Die geplante Übernahme des Claraspitals durch das Universitätsspital Basel stellt eine Frage in den Raum: Was bedeutet dies für das Personal? Laut Nicolas Drechsler ist die Antwort klar: «Ein Stellenabbau steht nicht im Zentrum dieses Projekts», so der Sprecher des USB zu Medinside.
Beide Spitäler seien attraktive Arbeitgeber mit vergleichbaren Anstellungsbedingungen. «Angesichts des Wettbewerbs um qualifizierte Mitarbeitende in allen Berufen der Medizin und Pflege wird das USB Mitarbeitende beider Häuser halten wollen.»
Wie die konkreten Bedingungen nach der vollständigen Integration aussehen werden, müsse sich im weiteren Prozess zeigen.
Ähnlich hatte sich Rakesh Padiyath, der neue Direktor des USB, an der Medienkonferenz geäussert: Ein Personalabbau sei «nicht im Vordergrund» – vielmehr soll die neue Grösse des Spitalkonzerns helfen, leichter Spitzenleute zu engagieren.
Auch von der Personalseite wurden (noch) keine ernsthaften Abbau-Befürchtungen geäussert. Die zuständige SBK-Sektion Basel meint lediglich: «Wir werden uns, zusammen mit den anderen Verbänden, mit aller Energie dafür einsetzen, dass dieser Zusammenschluss so mitarbeiterfreundlich wie nur irgendwie möglich geschieht.»
Laut dem
Communiqué zur Fusion strebt das USB immerhin an, durch «einheitliche Prozesse und administrative Synergien», zu einer effizienteren Versorgung beitragen zu können. Gut möglich also, dass insbesondere im Verwaltungsbereich Doppelspurigkeiten abgebaut werden damit auch Stellen verschwinden.
Gesamthaft dürfte der USB-Claraspital-Verbund am Ende etwa 10’000 Personen beschäftigen, rund 1’000 Betten betreiben und pro Jahr etwa 55’000 stationäre Patienten betreuen. Vor den Medien sprach Robert-Jan Bumbacher, der Präsident des USB, von einer Neuausrichtung auf zwei Standorte – wobei dann auch Angestellte transferiert werden sollen. Allerdings sei dies ein Prozess, der sich über 10 bis 12 Jahre erstrecken dürfte.
«Die Zukunft der Gesundheitsversorgung liegt in der Bildung starker Zentren, die in allen Fachdisziplinen Leistungen von der Grundversorgung bis zur hochspezialisierten Medizin abdecken», heisst es zur strategischen Vision. «Sie kooperieren mit Regional- und Zentrumsspitälern, um Patientinnen und Patienten stufengerecht und optimal zu versorgen.» Das USB treibe dieses Modell aktiv voran.
Den Zusammenschluss nennt Konzernsprecher Drechsler «den grössten Entwicklungsschritt seit der Verselbstständigung des USB». Zugleich verzichtet das Unispital auf den geplanten Klinik-Neubau 3 auf dem Campus. «Wir wollen nicht gleichzeitig zwei Grossbaustellen betreiben, wie es ursprünglich vorgesehen war», erklärt Drechsler. Darüber hinaus würden damit auch schwer kalkulierbare Risiken wie Inflation beziehungsweise Baukostenteuerung vermieden.
Wie viel bereits in Planung und Vorbereitung des Neubaus investiert wurde, ist aktuell nicht bezifferbar. «Es sind Kosten durch Wettbewerb, Planung, Vorbereitung usw. entstanden, darüber kann zu einem späteren Zeitpunkt Auskunft gegeben werden», erklärt Nicolas Drechsler.