Zürcher Ärzte: «KVG-Revision führt zu längeren Wartezeiten»

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich warnt auf dem Bundesplatz: Eine Verschärfung der Zulassungssteuerung führe zu weniger Qualität, längeren Wartezeiten – und zu Rationierung.

, 28. September 2017 um 09:16
image
  • praxis
  • zürich
  • rationierung
  • ambulant vor stationär
Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich (AGZ) zeigt sich «sehr besorgt» über die Stossrichtung und die einzelnen Massnahmen der vorgeschlagenen Teilrevision des Krankenversicherungsgesetzes. Diese sieht unter anderem eine verschärfte Zulassung von ambulant tätigen Ärzten vor – trotz der Strategie «ambulant vor stationär». 
Die Zürcher Ärzte warnen laut einer Mitteilung vor Qualitätseinbussen, längeren Wartezeiten vor Eingriffen und einer Rationierung von Facharztleistungen. Die Schrumpfung des ambulanten Angebotes werde zu einer weiteren Verlagerung von Leistungen in die Spitalambulatorien und grossen ambulanten ärztlichen Institutionen führen, so die Argumente der Mediziner.
Nach Ansicht der AGZ ist es an der Zeit, über Alternativen zu Leistungsbe- und -ausgrenzungen zu diskutieren. Die Ärztegesellschaft lanciert deshalb die Petition «Nein zu Wartezeiten und Rationierungen!». Gleichzeitig verteilte am Donnerstag eine Delegation von Zürcher Ärzten in Bern Flyer und weiterführende Informationen an die Mitglieder der eidgenössischen Räte.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Gericht stoppt Thurgau: Zürcher Reha-Planung tritt in Kraft

Das Bundesverwaltungsgericht ist auf die Beschwerde des Kantons Thurgau gegen die Zürcher Spitalliste 2023 Rehabilitation nicht eingetreten. Damit kann der Kanton Zürich seine neue Reha-Planung nun vollständig umsetzen.

image

GZO Spital Wetzikon: Querschüsse vor der Abstimmung

Offenbar kritisiert die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli kurz vor der Abstimmung mangelnde Transparenz der Spitalleitung und bekräftigt: Unterstützung vom Kanton gibt es nicht.

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

Ein Oensinger Gesundheitszentrum betreibt den ersten «Medicomat» in der Schweiz

Das Gerät im Vitasphère-Gesundheitszentrum funktioniert wie ein Getränkeautomat. Doch statt Flaschen gibt der Automat rund um die Uhr Medikamente heraus.

image

Die neue CEO des Spitals Bülach kommt vom Basler Universitätsspital

Sabrina Gänsbacher wird im Juni die Nachfolgerin von Doris Benz im Spital Bülach.

image

Kanton Luzern prescht vor: Mehr Operationen nur noch ambulant

Ambulant vor stationär: Den Luzernern geht die schweizweit gültige AVOS-Liste zu wenig weit. Er nimmt deshalb selber weitere Eingriffe auf.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.