Wirbelsäulenzentrum entwickelt neue OP-Methode

Mittels einer neuartigen chirurgischen Technik konnte eine Patientin erstmals mit Dropped Head Syndrom erfolgreich ohne Versteifung behandelt werden.

, 5. Oktober 2021 um 06:43
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Der «fallende Kopf», oder das Dropped Head Syndrom (DHS), ist ein seltenes Leiden, das eine breite Differentialdiagnostik erfordert. Das DHS hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen. Die Kopfhaltemuskulatur ist derart geschwächt, dass die Patientinnen und Patienten den Kopf nicht aufrecht halten können. Bisher war eine grosse Versteifungsoperation im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule die einzig mögliche Behandlung des DHS.
Nun hat Professor Mazda Farshad, Chefarzt und Direktor des Universitären Wirbelsäulenzentrums Zürich und der Universitätsklinik Balgrist, mit seinem Team eine neuartige chirurgische Technik entwickelt, die erstmals eine erfolgreiche Behandlung des DHS ohne Versteifung ermöglicht hat. 
Mit der «Occipitopexy» genannten Methode wird der Kopf mit Ligamenten und Bändern an die Wirbelsäule befestigt. Der 68-jährigen Patientin geht es laut Medienmitteilung heute, eineinhalb Jahre nach der Operation, immer noch viel besser – sie lebt nahezu beschwerdefrei. Damit ist es den Spezialisten gelungen, eine weniger einschneidende und vielversprechende Behandlung zu entwickeln, die das Leiden der Patientinnen und Patienten lindert, ohne dass die Lebensqualität durch eine Versteifung beeinträchtigt ist.
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