Der Anteil Personen, die in der Schweiz aus Kostengründen auf medizinische Leistungen verzichten, ist zwischen 2010 und 2020 gestiegen: von zehn Prozent auf 23 Prozent. Dies geht aus der diesjährigen Umfrage der Stiftung Commonwealth Fund hervor. Im Frühling – während der Corona-Pandemie – wurden rund 2 280 Personen in der Schweiz befragt, im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Der Verzicht auf medizinische Leistungen aus Kostengründen sei in den letzten zehn Jahren gerade bei Personen mit höherem Bildungsabschluss stark gestiegen, heisst es. Es ist laut den Verfassern unter anderem davon auszugehen, dass in den letzten Jahren eine Sensibilisierung bezüglich der «Kosten-Nutzen-Abschätzung» stattgefunden hat.
Nebst den Kosten werden medizinische Leistungen häufig auch aus folgenden Gründen ausgelassen:
Schweiz auf dem ersten Rang
Die «International Health Policy Umfrage» zeigt weiter: Die Mehrheit der Schweizer Wohnbevölkerung ist mit der Qualität der medizinischen Versorgung zufrieden. Rund 88 Prozent sind der Ansicht, dass das schweizerische Gesundheitssystem «gute bis sehr gute» Leistungen erbringt. Damit liegt die Schweiz vor Norwegen und Deutschland auf dem ersten Rang.
Zwischen den Sprachregionen gibt es allerdings grössere Unterschiede: Zwei Drittel der Befragten aus der italienischen Schweiz bewerten die Leistungen unseres Gesundheitssystems als «gut bis sehr gut», was im innerschweizer Vergleich tief ist. In der Deutschschweiz sind es 91 Prozent, in der französischen Schweiz 86 Prozent.
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