Weiterempfehlungen und Zufriedenheit von Patienten weisen fast keinen Zusammenhang auf mit der Überlebensrate in Spitälern. Zu diesem Ergebnis kommt eine grosse Studie der bekannten US-amerikanischen Cornell University, mit Daten von über 3'000 Spitälern aus den USA.
Zwar präsentierte sich die Patientenzufriedenheit in den Kliniken mit den niedrigsten Sterblichkeitsraten höher. Aber nur knapp, wie die Forscher um Cristobal Young feststellten. In den Spitälern mit den höchsten Sterbeziffern lagen die Werte nämlich nur um zwei Prozentpunkte tiefer.
Cristobal Young, Xinxiang Chen. «Patients as Consumers in the Market for Medicine: The Halo Effect of Hospitality», in: «Social Forces», 13. Februar 2020.Gesundheitsprobleme lösen
Als Grund nennt Young die Sichtbarkeit: Patienten könnten generell nur auf die Bühne eines Spitals sehen: schlechtes Essen, lautes Zimmer oder beschäftigtes Personal. Sie hätten jedoch kaum die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken, wo die medizinische Versorgung schliesslich stattfinde.
Letztlich zähle aber nur die Frage, ob der Patient oder die Patientin wieder gesund werde oder überlebe. Bei der Bewertung der Patientenzufriedenheit spiele die medizinische Behandlung aber keine Rolle. Gegen hotelähnliche Annehmlichkeiten wie Privatzimmer mit Panoramablick habe zwar niemand etwas. Doch diese Investitionen stellen laut Young nur «eine Ablenkung und eine Verlagerung von begrenzten Ressourcen dar, weg von der Kernaufgabe der Spitäler».
- Interessant ist nun die Frage, ob es auch für Spitäler in der Schweiz keinen solchen Zusammenhang gibt? Medinside beabsichtigt, entsprechende Zahlen und Daten demnächst auszuwerten.