Vielleicht ist es sinnvoller, wenn die Spitalleitung ihre Chirurginnen und Chirurgen nicht an Geburtstagen operieren lässt. Denn offenbar unterlaufen den Operateuren an ihrem Wiegenfest mehr Fehler, die sich auf eine erhöhten 30-Tage-Mortalität auswirken. Dies zeigt eine Beobachtungsstudie aus den USA.
Operierten Ärztinnen oder Ärzte nämlich an ihrem Geburtstag, starben in den folgenden 30 Tagen 7 Prozent der Patienten. An einem anderen Datum waren es lediglich 5,6 Prozent. Dies bestätigte sich auch bei einem direkten Vergleich von Eingriffen mit denselben Operateuren an unterschiedlichen Tagen.
Forscher haben Vermutungen
Die Ergebnisse legen den Studienautoren zufolge nahe, dass Chirurginnen oder Chirurgen durch Lebensereignisse abgelenkt werden könnten, die nicht direkt mit der Arbeit zusammenhängen.
Wahrscheinlich neigten sie zur Eile, weil sie rechtzeitig nach Hause wollten. Möglicherweise finde aber auch eine zu lebhafte Kommunikation am OP-Tisch statt oder die Operateure delegierten viel an ihre Assistierenden, so die Vermutungen der Forscher von der Universität Kalifornien.
Studie mit Augenzwinkern
Insgesamt wurden Daten von fast einer Million Operationen verglichen, durchgeführt von über 47'000 Chirurginnen und Chirurgen aus den USA. Das Spektrum der Eingriffe reichte von Koronarbypass-OPs über Frakturen bis hin zu kolorektalen Resektionen. Gewisse Patienten wie Krebspatienten wurden von der Analyse dabei ausgeklammert.
Die Studie erschien im Rahmen einer Serie von Analysen, die mit einem Augenzwinkern verbunden sind. Interessant wäre es nun aber herauszufinden, in welchem Zusammenhang die Leistung des Chirurgen an seinem Hochzeitstag steht.