Diese Forschenden erhalten wichtige Auszeichnung

Vier von fünfzehn Pfizer-Forschungspreisen gehen dieses Jahr an Medizinerinnen und Mediziner der Universität Bern und des Inselspitals.

, 29. Januar 2021 um 07:47
image
  • insel gruppe
  • spital
  • forschung
Der Pfizer Forschungspreis ist einer der bedeutendsten Forschungspreise für Medizin in der Schweiz. Er geht alljährlich an herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an Schweizer Forschungsinstituten oder Spitälern hervorragende und zukunftsweisende Beiträge im Bereich Grundlagenforschung oder klinische Forschung erbracht haben. 
Dieses Jahr räumen gleich vier Medizinerinnen und Mediziner der Universität Bern und des Inselspitals den mit je 15'000 Franken dotierten Preis ab. 
  • Im Bereich Onkologie wird Carsten Riether vom Department für BioMedical Research der Universität Bern und Universitätsklinik für Medizinische Onkologie am Inselspital ausgezeichnet. Der Immunologe und sein Team haben einen neuen Therapieansatz bei der akuten myeloischen Leukämie entdeckt. Riether hat bereits 2007 einen Pfizer-Forschungspreis gewonnen.
  • Jin Li, Institut für Biochemie und Molekulare Medizin und Ange Maguy, Institut für Physiologie der Universität Bern, erhalten je einen Preis im Bereich Herzkreislauf, Urologie und Nephrologie. Die Kardiologin Li und der Physiologe Maguy haben einen Antikörper entdeckt, der die elektrische Stabilität in Herzzellen bei Patienten mit Long-QT-Syndrom wiederherstellt.
  • Im Bereich Pädiatrie wird Christa König von der Universitätsklinik für Kinderheilkunde am Inselspital und Medizinische Fakultät der Universität Bern ausgezeichnet. Die Kinderärztin konnte (gemeinsam mit Cécile Adam vom Unispital Lausanne) durch eine Studie zur Fiebergrenze in der Neutropenie (FN) wichtige Erkenntnisse zur Therapie gewinnen.
Alle Preisträgerinnen und Preisträger 2021
Herzkreislauf, Urologie und Nephrologie
  • Ange Maguy, Jin Li; Universität Bern, CHUV Lausanne: «Mit Antikörpern gegen Herzrhythmusstörungen»
  • Nikola Kozhuharov, for the GALACTIC investigators; Universitätsspital Basel: «Kann die Therapie der akuten Herzinsuffizienz verbessert werden? Die GALACTIC-Studie: Effekt von Vasodilatation bei akuter Herzinsuffizienz»
Infektiologie, Rheumatologie und Immunologie
  • Cristina Gil-Cruz, Christian Pérez-Shibayama, Veronika Nindl; Kantonsspital St. Gallen: «Darmbakterien können Herzmuskelentzündungen fördern»
Neurowissenschaften und Erkrankungen des Nervensystems
  • Dasha Nelidova; Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel (IOB) und Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research, Basel: «Mit Nah-Infrarot-Licht die dunklen Bereiche der Retina erhellen»
  • Michael Hugelshofer, Dr. Raphael Buzzi; Universitätsspital Zürich: «Aneurysmen im Gehirn: Haptoglobin verhindert Hämoglobin induzierte Gefässverengungen»
Onkologie
  • Chloe Chong, Michal Bassani-Sternberg; Ludwig Institute for Cancer Research, Lausanne, CHUV und Université de Lausanne: «Entschlüsselung von Zielstrukturen für Tumorerkennung»
  • Carsten Riether; Inselspital und Universität Bern: «Mit Antikörpern erfolgreich gegen myeloische Leukämiezellen»
Pädiatrie
  • Andrea Alexis Mauracher; Universitäts-Kinderspital Zürich: «Einfluss des Immunsystems auf die Bildung roter Blutkörperchen»
  • Christa König, Cécile Adam; Inselspital und Universität Bern, CHUV Lausanne: «39.0°C als neue Fiebergrenze für Kinder mit einer Krebserkrankung»
MEHR INFORMATIONEN ZU DEN PREISTRÄGERN.

 

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

USA kappen Medizin-Forschung: Schweiz verliert Zugang zu NIH-Millionen

Die National Institutes of Health legen ihre internationale Förderung weitgehend auf Eis. Dies trifft Dutzende Organisationen auch hier.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

Spital Riggisberg: Nur noch vier Operationstage pro Woche

Die Insel Gruppe reduziert die OP-Tage am Spital Riggisberg: Statt an fünf wird ab April an vier Tagen operiert – aus Kostengründen und wegen geringer Auslastung.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Zurück auf die Beine: Stimulation hilft Gelähmten beim Gehen

Ein neues Verfahren aus Lausanne verbindet Rückenmark-Stimulation mit Robotik – um bei Querschnittgelähmten die Muskelkoordination zu verbessern. Das System könnte weltweit in Reha-Kliniken eingesetzt werden.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.