USB und USZ im Direktvergleich

Die Resultate 2016 der Universitätsspitäler Basel (USB) und Zürich (USZ) liegen vor. Ein Vergleich zeigt: In Basel kümmert sich ein Mitarbeitender im Schnitt um mehr Patienten, verdient dabei aber weniger als ein Zürcher.

, 26. April 2017 um 06:58
image
Im Fussball gehört die Begegnung Zürich gegen Basel zu den Klassikern. Auf dem Rasen sind die Kräfteverhältnisse eindeutig. Aber wie sieht die Ausmarchung bei den Spitälern aus? 
Wir haben wichtige Kennzahlen der soeben veröffentlichten Jahresberichte 2016 der beiden Universitätsspitäler Zürich (USZ) und Basel (USB) miteinander verglichen. 
Es geht für einmal nicht um EBITDAR-Margen oder Case-Mix-Indizes, sondern um Werte, die das Personal betreffen. 
Das USB zählt 6'901 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das USZ 7'854.
Um in der Fussballsprache zu bleiben: Die Basler sind defensiver aufgestellt, die Zürcher offensiver. 
Die günstigsten Mitarbeitenden:
1. USZ (Personalaufwand 753,5 Millionen Franken): 95'900 Franken Personalaufwand pro Mitarbeiter
2. USB (Personalaufwand 673,7 Millionen Franken): 97'600 Franken Personalaufwand pro Mitarbeiter
Die höchsten Löhne: 
1. USZ (Lohnsumme 639,5 Millionen): 81'400 Franken Lohn pro Mitarbeiter
2. USB (Lohnsumme 500,3 Millionen Franken): 72'500 Franken Lohn pro Mitarbeiter
Die fleissigsten Mitarbeitenden:
1. USZ (Ertrag 1,326 Milliarden Franken): 168'800 Franken Ertrag pro Mitarbeiter
2. USB (Ertrag 1,073 Milliarden Franken): 155'500 Franken Ertrag pro Mitarbeiter
Die rentabelsten Mitarbeitenden:
1. USZ (Betriebsgewinn 47 Millionen): 5'984 Franken Gewinn pro Mitarbeiter
2. USB (Betriebsgewinn 13 Millionen Franken): 1'883 Franken Gewinn pro Mitarbeiter
Die effizientesten Mitarbeitenden: 
1. USB (588'258 Patienten ambulant und stationär): 85 Patienten pro Mitarbeiter
2. USZ (613'678 Patienten ambulant und stationär): 78 Patienten pro Mitarbeiter 
Die höchsten Saläre:
1. USZ (Bruttolohnsumme 2,925 Millionen Franken, inklusive variable Bezüge, 11 Mitglieder der Direktion): 265'900 Franken pro Mitglied der Direktion
1. USB (Bruttolohnsumme 2,269 Millionen Franken, 9 Mitglieder der Direktion): 252'100 Franken pro Mitglied der Direktion
Der Direktorenlohn pro Patient:
1. USB (36'893 stationäre Patienten): 6,6 Franken  
2. USZ (41'056 stationäre Patienten): 6,5 Franken 
Zum Jahresbericht 2016 des Universitätsspitals Basel (USB)
Zum Jahresbericht 2016 des Universitätsspitals Zürich (USZ)
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

USB und Rechtsmedizin Basel kooperieren enger

In Basel schliessen sich das Institut für Rechtsmedizin und die Pathologie des Universitätsspitals zusammen, um die postmortale Diagnostik zu verbessern

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Baselland und Privatspitäler haben wenig Freude am neuen Superspital

Das Universitätsspital wird wohl zum grössten Schweizer Spital. Und erhält dafür auch noch 150 Millionen Franken – das dürfte den Privatspitälern ein Dorn im Auge sein.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Die entscheidende Rolle des hochsensitiven Troponins im Praxisalltag

Im Interview mit QuidelOrtho erklärt Dr. Jasper Boeddinghaus, wie diese Technologie die Differenzierung von Brustschmerzursachen und die Triage mit Point-of-Care-Tests revolutioniert.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.