Rund 40 Prozent der Healthcare Professionals in den USA arbeiten trotzdem, während sie an grippeähnlichen Störungen kränkeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, bei der über 1'900 Mitarbeitende aus verschiedenen Gesundheitsberufen teilnahmen.
Bei den Ärzten sind es sechs von zehn, die nicht zu Hause bleiben, wenn sie krank sind. Die höchste Rate haben allerdings Apotheker: Fast sieben von zehn erscheinen zur Arbeit, obwohl sie an grippeähnlichen Symptomen leiden. Die Ergebnisse der Umfrage wurden jetzt im «American Journal of Infection Control» veröffentlicht.
Sophia Chiu et al. «Working with influenza-like illness: Presenteeism among US health care personnel during the 2014-2015 influenza season», in: «American Journal of Infection Control (AJIC)», November 2017.
Fünfmal häufiger Infektionen
Für die leitende Forscherin Sophia Chiu sind die Daten «besorgniserregend». Vor allem vor dem Hintergrund, dass Patienten, die einer ansteckenden medizinischen Fachkraft ausgesetzt seien, fünfmal häufiger eine gesundheitsbedingte Infektion bekommen, so Chiu.
Als Grund nannten die Ärzte, Pflegeprofis oder Praxisassistentinnen unter anderem:
- Sind der Meinung, die Berufspflichten noch zu erfüllen.
- Fühlen sich nicht schlecht genug, um zu Hause zu bleiben.
- Haben das Gefühl, nicht ansteckend zu sein.
- Berufliche Verpflichtung, für Mitarbeitende anwesend zu sein.
- Kein Ersatz oder Stellvertretung gefunden.