Tarmed: Der Bundesrat will eingreifen

Das Bundesamt für Gesundheit BAG überarbeitet jetzt die Tarifstruktur. Die Vorschläge sollen im ersten Halbjahr 2017 vorliegen.

, 4. November 2016 um 13:37
image
  • tarmed
  • praxis
  • gesundheitskosten
Es war eigentlich immer klar: Entweder die wichtigsten Partner legen dem Bundesrat einen gemeinsamen neues Tarifpaket vor – oder die Regierung wird von ihrem Recht Gebrauch machen, den Ärztetarif selber festzulegen. Wobei ein wenig beachteter Punkt auf dem Wörtchen gemeinsam lag: Die Vorstösse, welche einzelne Player beziehungsweise Player-Duos in den Sommer- und Herbst-Wochen ins Spiel brachten, stiessen wegen dieser Anforderung – so hörte man von Eingeweihten in Bundesbern – auf Skepsis.
Jetzt gilt es ernst. Der zuständige Gesundheitsminister Alain Berset wird dem Bundesrat vorschlagen, dass dieser von seiner subsidiären Kompetenz Gebrauch macht und selber Anpassungen am Tarmed vornimmt. Das Bundesamt für Gesundheit wird die Neuerungen vorbereiten.

Bedingung: Keine Mehrkosten

Die Vorschläge sollen im ersten Halbjahr 2017 in die Vernehmlassung gehen. Bis auf weiteres – und womöglich noch bis Ende nächsten Jahres – läuft der bestehende Tarif aus dem Jahr 2004 weiter. 
Allerdings: Die vereinzelten Tarif-Ideen, welche bis Ende Oktober vorgelegt wurden, müssen nicht umsonst gewesen sein. Die vom Spitalverband H+ eingereichte totalrevidierte Struktur, aber auch die Vorschläge, welche Curafutura beziehungsweise Santésuisse und fmCH vorlegten, würden «geprüft und soweit möglich berücksichtigt»: So die Mitteilung aus dem Innendepartement
Wobei aber gleich der entscheidende Punkt wiederholt wurde, einmal mehr: «Bedingung ist, dass keine Mehrkosten entstehen».
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

H+ schlägt Alarm: 25 Prozent Unterfinanzierung im ambulanten Bereich

Das zeigt eine Auswertung des Vereins Spitalbenchmark. Der Spitalverband fordert deshalb sofortige Tarifanpassungen.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Deshalb sind Ärzte vor Bundesgericht so erfolgreich

Schon wieder sind die Krankenkassen mit Rückforderungen bei Ärzten vor Bundesgericht abgeblitzt. Das höchste Gericht stützt neu die Ärzte besser.

image

Baulärm und Rechtsstreit: Praxis-Aus in Ebikon

Nach sieben Jahren schliesst das Medcenter in der «Mall of Switzerland». Ein Konkursverfahren ist bereits eingeleitet.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.