Ava gehört zu den aufregendsten Start-ups derzeit. Es hat schon zahlreiche Jungunternehmerpreise gewonnen, 2017 wurde es in der Schweiz zum Start-up des Jahres gekürt. Nun kommt mit dem Swiss Medtech Award noch die bedeutendste Auszeichnung der Schweizer Medizintechnikbranche hinzu. Am
Swiss Medtech Day in Bern wurde den Gründern vor rund 600 Teilnehmern der Preis überreicht, der erstmals mit 50'000 Franken dotiert ist.
Ava hat einen Fertilitätstracker entwickelt. Das Sensorarmband hilft Frauen, ihre fruchtbaren Tage zu erkennen und sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Es misst über Nacht neben der Temperatur acht weitere physiologische Parameter wie Atemfrequenz oder Puls und ermittelt mit Hilfe von Algorithmen die fünf fruchtbaren Tage. Die erfassten Daten gelangen jeden Morgen via Smartphone-App von den Benutzerinnen zum Server von Ava und werden dort ausgewertet.
«Ausgeklügeltes Geschäftsmodell»
Nach eigenen Angaben belegen Studien am Universitätsspital Zürich und weiteren Kliniken eine Treffergenauigkeit von 89 Prozent. Das Produkt ist in den USA und in Europa auf dem Markt. Täglich werden dank der Technologie rund 15 neue Schwangerschaften registriert.
Die Vision des Unternehmen ist, Frauen durch die gesamte reproduktive Lebensphase zu begleiten. Dazu entwickelt Ava weitere Lösungen, etwa zur Verhütung oder das frühzeitige Erkennen von Komplikationen während der Schwangerschaft.
Der Jury-Vorsitzende Mirko Meboldt von der ETH Zürich würdigte den dem hohen Nutzen für die Anwenderinnen die unternehmerische Leistung hinter der 2014 gegründeten Firma. Dank seinem ausgeklügelten Geschäftsmodell habe es das Start-up in kurzer Zeit geschafft, beträchtliches Wachstum zu generieren.
Ava hat bereits über 45 Arbeitsplätze geschaffen und plant bis Ende Jahr weitere 20 Stellen zu besetzen. In San Francisco und Belgrad unterhält Ava Zweigstellen, noch dieses Jahr soll in Asien ein Büro eröffnet werden.
Das Unternehmen hat bis dato rund 40 Millionen US-Dollar an Investitionen erhalten; erst kürzlich ist auch die
Credit Suisse über ein Anlagevehikel mit Risikokapital eingestiegen.
Credentis ist Publikumsliebling
Die vierköpfige Jury hat Ava aus insgesamt 25 Bewerbungen auf den Spitzenplatz gewählt. Auch die beiden anderen Award-Finalisten, Xeltis und Bühlmann Laboratories, wurden gewürdigt. Sie tragen mit ihren zukunftsweisenden Medizinprodukten - einer künstlichen Herzklappe und einem Heimtest für chronisch Darmerkrankte - zur besseren Lebensqualität und effizienteren Gesundheitsversorgung bei (
hier).
Am Science-Slam präsentierten zudem acht Teams ihre Neuheiten in einem Blitzvortrag. Dabei wurde die Firma
Credentis mit ihrem unterhaltend präsentierten zahnmedizinischen Produkt vom Publikum zum Sieger gekürt. Marco Gadola, CEO von Straumann, beschrieb den spektakulären Weg seiner Firma aus der Krise hin zum Weltmarktführer.