Abrechnungsbetrug ist in deutschen Spitälern immer noch weit verbreitet: Über ein Drittel der Spitaldirektoren berichteten von Straftaten in diesem Bereich. Dies zeigt eine Umfrage, welche die
Beratungsfirma EY in Deutschland durchgeführt hat.
Weitere Probleme gibt es laut der Studie – die
der Zeitung «Die Welt» exklusiv vorliegt – mit Verstössen gegen Arbeitssicherheit, Arbeitszeitgesetz und geltende Hygiene-Vorschriften. Auch der Umgang mit Patientenunterlagen zeige Mängel.
Korruptions-Gesetz fast wirkungslos verpufft
Die grosse Mehrheit der befragten Klinikdirektoren erklärten, neue Massahmen zur Verhinderung von Straftaten hätten keinen Effekt. Nur jeder zehnte Spitalchef hatte eine Abnahme festgestellt, und auch die war nur marginal oder geringfügig. Das im Juni 2016 beschlossene Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im deutschen Gesundheitswesen sei demnach fast wirkungslos verpufft.
EY führte die Umfrage «Compliance in Krankenhäusern» mit dem Deutschen Spital Compass, einer Compliance Beratung für Krankenhäuser und dem Gesundheitsdienstleister Rhön Klinikum durch. Für die Studie wurden 200 Mitarbeiter von Krankenhäusern befragt, die für Compliance zuständig sind.