Rund 20 Prozent der Covid-19-Patienten leiden auch längerfristig noch an Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrations- oder Geruchsstörungen. Wie häufig treten diese Symptome bei Spitalmitarbeitern – mit oder ohne Sars-CoV-2-Infektion – auf? Und: Welche Risikofaktoren für Long Covid gibt es?
Dazu wurde eine
Studie unter der Leitung der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des Kantonsspitals St. Gallen (KSSG) durchgeführt. Rund 3’300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 20 Gesundheitsinstitutionen in der Ostschweiz nahmen daran teil.
Das waren die am häufigst genannten Symptome
Rund ein Drittel der auf Sars-CoV-2 positiv getesteten Spitalangestellten gab an, an Müdigkeit und Erschöpfung zu leiden. Interessant: Fast ein Viertel der nichtinfizierten Angestellten berichtete ebenfalls von diesen Symptomen. Die Studienautoren schreiben, dass dies wahrscheinlich eine Folge der allgemeinen Belastung sei, welche die Pandemie für diese besonders exponierte Berufsgruppe habe.
Das KSSG schreibt in ihrer Medienmitteilung: «Diese bis jetzt erst als sogenannter Preprint erschienene Arbeit ist deshalb wichtig, weil sie zeigt, dass viele vermeintliche Long-Covid-Symptome auch bei Nicht-Erkrankten auftreten.»
Long Covid: Wer war am häufigsten betroffen?
Studienteilnehmer mit starken Symptomen während der akuten Erkrankung sowie solche mit hohem Antikörperspiegeln nach durchgemachter Erkrankung hatten am häufigsten Long-Covid-Symptome.
Hingegen waren Personen, die zwar messbare Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut, aber nie einen positiven Abstrich hatten, insgesamt nur wenig von Long Covid betroffen. Sie berichteten aber dennoch vermehrt über Geruchs-/Geschmacksstörungen sowie über Haarausfall.
Welchen Einfluss hat Sport?
Bekannte Risikofaktoren für Long Covid wie weibliches Geschlecht und erhöhter Body-Mass-Index konnten von den Studienautoren bestätigt werden. Was ausserdem gezeigt werden konnte: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich regelmässig sportlich betätigen, litten weniger häufig unter Müdigkeit und anderen neurokognitiven Einschränkungen. Ob körperliche Aktivität tatsächlich einen Schutz vor gewissen Symptomen biete, müsse erst in anderen Studien bestätigt werden, schreibt das KSSG.