Stadtspital behandelt über 900 Covid-Patienten

Heute vor einem Jahr hat das Stadtspital Waid und Triemli den ersten Covid-19-Patienten aufgenommen. Hunderte sollten folgen. Ebenso Bilanz ziehen das USZ und die Hirslanden.

, 23. Februar 2021 um 13:24
image
Den 16. März 2020 wird hierzulande keiner so schnell wieder vergessen. Ebenso im Gedächtnis bleiben werden die ersten Massnahmen, welche die Spitäler treffen mussten, als die ersten Sars-CoV-2-Patienten hospitalisiert wurden.  Am Stadtspital Waid und Triemli war dies Ende Februar 2020 der Fall. Im Nu schuf das Spital  mit speziellen Isolationsabteilungen und Extra-Betten auf den Intensivstationen zusätzliche Kapazität. Dies zurecht: 925 Menschen mit Covid wurden in den letzten zwölf Monaten behandelt. 

USZ mit höchstem Anteil

Von den über 3300 mit Covid hospitalisierten Personen im Kanton Zürich hat das Stadtspital Waid und Triemli laut Communiqué den zweitgrössten Anteil betreut. Den höchsten Anteil verzeichnet das Universitätsspital Zürich: Stand heute wurden 1171 Covid-19-Patienten und -Patientinnen stationär behandelt, davon 254 auf der Intensivstation, wie Martina Pletscher, Kommunikationsbeauftragte beim USZ, auf Anfrage von Medinside erklärt. Aktuell (ebenso Stand 23. Februar 2021) befinden sich noch zehn Covid-Patienten auf der Intensivstation und 22 auf der Bettenstation. 
Am Stadtspital wurden 15 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem Coronavirus auf der Intensivstation behandelt; neun Prozent mussten beatmet werden. Rund zwei Drittel der betreuten Patientinnen und Patienten mit Covid sind über 65 Jahre alt, stellt das Stadtspital fest.

100 Menschen an Covid verstorben 

In den vergangenen zwölf Monaten verstarben 100 Menschen am Stadtspital an Covid. 92 Prozent der Verstorbenen war über 65 Jahre alt. Über 800 Patientinnen und Patienten konnten hingegen das Spital nach ihrer Coronavirus-Erkrankung genesen wieder verlassen.  
«Die Geschichten all dieser Patientinnen und Patienten haben uns sehr berührt und viele Emotionen ausgelöst. Sei es die Freude über eine Genesung oder das Mitgefühl mit Angehörigen über einen Verlust in dieser schwierigen Situation», sagt André Zemp, Spitaldirektor, und betont: «Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich mit grossem Einsatz und hoher Flexibilität für diese Patientinnen und Patienten eingesetzt. Sie verdienen die Anerkennung für diese immense Leistung.»

Hirslanden gibt ebenso Zahlen bekannt

Als viertgrösstes A-Spital im Kanton Zürich hat sich die Klinik Hirslanden 2020 ebenso massgeblich an der Pandemieversorgung beteiligt. Die Klinik sei vor allem in der zweiten Welle sehr stark gefordert gewesen, sagt Hirslanden-Direktor Marco Gugolz zu Medinside. Im vergangen Jahr wurden 300 Sars-CoV-2-Eintritte verzeichnet; 80 Patienten mussten in der Intensivabteilung behandelt werden, davon 55 mit Beatmungsgeräten. 
Wegen Kapazitätsengpässen musste die Klinik Hirslanden einige geplante Eingriffe verschieben. In den Monaten November 2020 bis Januar 2021 waren davon 483 Patienten betroffen. 245 Patienten konnten inzwischen operiert werden; 238 Eingriffe sind noch offen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Querschüsse vor der Abstimmung

Offenbar kritisiert die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli kurz vor der Abstimmung mangelnde Transparenz der Spitalleitung und bekräftigt: Unterstützung vom Kanton gibt es nicht.

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

Die neue CEO des Spitals Bülach kommt vom Basler Universitätsspital

Sabrina Gänsbacher wird im Juni die Nachfolgerin von Doris Benz im Spital Bülach.

image

Spitäler Schaffhausen: Neuer Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin

Daniel Borer wechselt vom Kantonsspital Winterthur an den Rheinfall – und übernimmt dort zugleich auch die Leitung des OP-Bereichs.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

image

Kispi: Das Problemkind ist Publikumsliebling

Das neue Kinderspital Zürich sorgt nach viel Kritik für positive Schlagzeilen: Die Stadt Zürich ehrt das Gebäude mit der «Auszeichnung für gute Bauten». Hinzu kommt der Publikumspreis 2025.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.