Staatsanwaltschaft entlastet Victor Valderrabano

Das Verfahren gegen den im Herbst 2014 entlassenen Orthopädie-Chefarzt des Unispitals Basel wurde eingestellt. Die beiden Parteien haben das Verfahren nun durch einen Vergleich beendet.

, 7. Juni 2016 um 07:33
image
Die Basler Staatsanwaltschaft ermittelte die letzten zwei Jahre gegen Victor Valderrabano. Die Liste der Vorwürfe gegen den ehemaligen Chefarzt der Orthopädischen Uni-Klinik am Universitätsspital Basel (USB) war lang: Verdacht auf Betrug und Urkundenfälschung, falsche Abrechnung von Spesen und Honoraren, Pflichtverletzungen oder sogar Geldwäscherei-Vorwürfe.
Offiziell scheint nun klar: Valderrabano hat als Chefarzt keine Honorare oder dergleichen erschlichen. «Das Strafverfahren gegen die beschuldigte Person wurde letzte Woche eingestellt, weil sich kein Tatverdacht erhärten lässt»: Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft der «Basler Zeitung».

«Unter allen arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten korrekt»

Das Universitätsspital habe die Vorwürfe gegen den 43-Jährigen auf ein «unpräzises, wenn nicht gar unrichtiges» Gutachten abgestützt, so die Staatsanwaltschaft weiter.
Das USB wehrt sich aber gegen die Interpretation, es habe den heute in der SMN-Schmerzklinik tätigen Star-Chirurgen im Herbst 2014 zu Unrecht freigestellt. In einer Klarstellung zum BaZ-Artikel schreibt das Spital, «dass die Kündigung des ehemaligen Chefarztes unter allen arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten korrekt und unabhängig vom Ausgang eines allfälligen Strafverfahrens erfolgt ist.» Der Arbeitsvertrag sei unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist gekündigt worden; auch habe das USB keinerlei Entschädigungen oder Genugtuungszahlungen geleistet.
Damit wehrt sich das USB gegen eine Vermutung im BaZ-Bericht, wonach man sich womöglich eine aussergerichtliche Lösung erkauft habe, weil man ahnte, dass das Gutachten unhaltbar ist. 
Das Spital und der Orthopädie-Chirurg hatten sich vor kurzem aussergerichtlich geeinigt und einen Vergleich geschlossen. Beide Parteien haben Stillschweigen vereinbart.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Gewaltvorfälle in Aargauer Spitälern nehmen zu

Betroffen sind vorallem grössere Spitäler wie das KSA, KSB oder die PDAG. Das zeigt eine Umfrage des Departements Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau.

image

Sonic Suisse – Netzwerk regionaler Laboratorien

Vier Hauptlabore haben sich zusammengeschlossen, um langfristig eine exzellente Labordiagnostik in der ganzen Schweiz sicherzustellen.

image

Hospital@Heim: Spitalgruppe schafft virtuelle Stationen für Pflegeheime

Statt auf die Station zurück in die Pflegeeinrichtung: In Deutschland will die Asklepios-Gruppe einen Teil der Akutversorgung per Telemedizin in die Heime verlagern.

image

GZO Spital Wetzikon möchte rund 50 Millionen Franken von den Gemeinden

Für die Trägergemeinden wiederum ist klar: Es gibt kein Geld, um den Schuldenschnitt der Gläubiger zu dämpfen. Und ein klares Zukunftskonzept ist Bedingung.

image

Klinik Arlesheim: Weitere Kantonsgelder für «Hospital at Home»

Und auch an zwei Hirslanden Kliniken, am Spital Zollikerberg und in Einsiedeln nimmt das Modell Fahrt auf.

image

LUKS stärkt Brustzentrum in Sursee und Luzern

Kathrin Schwedler übernimmt die Leitung des Brustzentrums in Sursee, Maja von Rotz verstärkt das Brustzentrum in Luzern.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.