Psychiatrie Thun wird nun doch nicht in das Psychiatriezentrum integriert

Die Psychiatrischen Dienste der Spital STS und das Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) setzen jetzt lieber auf Kooperation statt Integration.

, 9. Mai 2019 um 13:04
image
Im Januar haben das Psychiatriezentrum Münsingen (PZM), das Spital Thun (STS) und das Spital Biel (SZB) ihr neues Grossprojekt vorgestellt. Ziel des Vorhabens sei der Aufbau einer integrierten und patientenzentrierten Psychiatrieversorgung mit überregionalem Charakter im Kanton Bern.
Nun scheint das Projekt etwas ins Stocken geraten zu sein, wie aus einer Mitteilung des PZM hervorgeht. Der Verwaltungsrat der Spital STS habe entschieden: es sei keine organisatorische Integration der Psychiatrische Dienste Thun (PDT) ins Psychiatriezentrum Münsingen erforderlich.

Patientenabläufe verbessern

Es bestehe zwar effektiv Optimierungspotenzial an den Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Leistungserbringung. Die beiden Institutionen wollen nun aber im Rahmen eines Kooperationsprojekts weiterfahren.
Das Spital Thun und das Psychiatriezentrum erhofften sich durch eine Integration der PDT in die PZM per Januar 2020 eine signifikante Verbesserung der Patientenabläufe – und für die Patienten eine deutliche Erhöhung des Nutzens.

Anspruchsvoller als erwartet

So hätten etwa die psychiatrischen Bedürfnisse der Spital STS durch die PZM vor Ort in Thun respektive Zweisimmen erbracht werden sollen. Und zwar mit dem heutigen Personal der Psychiatrischen Dienste der Spital STS. 
«Die Abläufe in der Schnittstelle zwischen Psychiatrie zum Akutspital Thun sind aber inhaltlich und zeitlich nun anspruchsvoller als ursprünglich erwartet», steht in der Mitteilung. 
Bislang sind die PDT für die ambulante und tagesklinische Versorgung und das PZM für die stationäre Versorgung der Region Thun-Simmental-Saanenland zuständig.

Projekt zwischen Biel und PZM wie geplant

Wie das Psychiatriezentrum Münsingen weiter mitteilt, wird das Teilprojekt in der Region Biel zwischen der PZM und dem Spitalzentrum Biel (SZB) wie geplant vorangetrieben und umgesetzt. Unter anderem wollen das SZB und die PZM ein psychiatrischer Notfalldienst sowie der Konsiliar- und Liaisondienste für das Akutspital aufbauen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neue Allianz für mentale Gesundheit

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) und der Krankenversicherer CSS lancieren gemeinsam ein neues Angebot im Bereich der integrierten Versorgung.

image

«Nicht aus Spargründen» - KJPD und Klinik Sonnenhof fusionieren

Die Fusion der Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St.Gallen und der Klinik Sonnenhof erfolgt nicht aus Spargründen, sondern um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

image

Neuer Direktor für die Klinik SGM

Daniel Röthlisberger wird CEO der Klinik SGM Langenthal. Er ersetzt Nathan Keiser, der Direktor der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wird.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Neue HR-Leitung bei Triaplus

Barbara Michel wird auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie folgt auf Christa Fehlmann, die nach neun Jahren in den Ruhestand geht.

image

Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.