Kommt Nic Zerkiebel zum Spital Bülach zurück?

Das Spital Bülach hat bald neue Verwaltungsräte, einen neuen Spitaldirektor – und vielleicht gibt Chefarzt Nic Zerkiebel sein Comeback.

, 11. März 2021 um 08:17
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Das Spital Bülach mit seinen 1'200 Mitarbeitenden hat eine turbulente Zeit hinter sich: Zuerst wurde Chefarzt Nic Zerkiebel gekündigt und freigestellt. Nach der umstrittenen Entlassung räumte Spitaldirektor Rolf Gilgen seinen Posten. Schliesslich sind Spitalpräsident Christian Schär und drei weitere Mitglieder des obersten Gremiums zurückgetreten.
Nun scheint sich die Lage im Zürcher Regionalspital mit seinen 200 Betten weitgehend beruhigt zu haben. Gemunkelt wurde in der Zwischenzeit auch bereits, Zerkiebel könnte wieder nach Bülach zurückkommen. Denn viele Mitarbeitende und auch Zuweisende wünschen sich den Chefarzt der Inneren Medizin zurück. Dies zeigten auch mehrere Protestaktionen.

Neuer Verwaltungsrat wird Ende März gewählt

«Das ist alles andere als ausgeschlossen», sagt nun Urs Müller in einem Interview mit der der Zeitung «Zürcher Unterländer». Obwohl bereits ein Angebot bestanden haben soll, fehle für einen so «gewichtigen Entscheid» die Grundlage. «Der neue Verwaltungsrat soll nicht vor vollendeten Tatsachen stehen», sagt der Interimsdirektor.
«Wir müssen jetzt Geduld haben, und vielleicht kommt es ja zu der Lösung, die die meisten wollen», sagt auch Thomas Hillermann der Zeitung, der ärztliche Direktor des Spitals Bülach für die Interimszeit. 

Neuer CEO: 10 Bewerber in der engeren Auswahl

Die neun Mitglieder des obersten Spitalorgans werden Ende März gewählt. Wer zur Wahl steht, wird noch nicht kommuniziert. Auch die Stelle für die Nachfolge von Rolf Gilgen als CEO sei ausgeschrieben: Von etwa 30 Bewerbungen habe das Spital nun 10 Kandidierende ausgewählt, sagt Müller der Zeitung. Die Wahl soll bis Mitte April feststehen.
Das Spital versuche jetzt nach der schwierigen Zeit, einen Kulturwandel herbeizuführen, sagt der Interimsdirektor weiter. «Mitarbeitende erwarten, dass sie in Entscheide einbezogen werden.» Wichtig sei dabei aber auch, dass man sie in die Verantwortung nehme. Diese Prozesse bräuchten Zeit. Urs Müller glaubt, dass «der neue Verwaltungsrat und CEO hier richtig Schub geben».

Spital behält die Neonatologie

Für Diskussionen sorgte im vergangen Herbst auch die Schliessung der Abteilung Neonatologie. Diese bleibt nun aber erhalten. Das Spital habe durch eine Reorganisation eine Lösung gefunden: Die Neo werde zusammen mit der Wochenbett- und der Geburtenabteilung neu eine Einheit bilden, der Kindernotfall künftig durch die Notfallstation betrieben. Es sei wahrscheinlich besser, die (defizitäre) Neonatologie zu behalten, statt auf den wegfallenden Gewinn der Geburtshilfe zu verzichten, sagt Mediziner Thomas Hillermann.
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