Spitäler: Covid-Fallzahlen steigen auf den Bettenstationen

Am Mittwoch wird der Bundesrat voraussichtlich der Homeoffice-Pflicht und der Quarantäne ein Ende setzen. Trotz Optimismus raten die Spitäler zur Vorsicht.

, 1. Februar 2022 um 07:01
image
Die vom Bundesrat angekündigten Lockerungen sind in aller Munde: Während viele hoffen, dass die Zerifikatspflicht fällt, dürfte er morgen Mittwoch das Ende der Quarantäne und der Homeoffice-Pflicht ankündigen. Doch wie der Nachrichtensender «SRF3» heute Morgen berichtet, sollen die Spitäler aktuell wieder mehr Covid-Patientinnen und -Patienten verzeichnen. Einen Grund zur Aufregung gibt es aber nicht: Viele Patienten werden auf der Bettenabteilungen betreut und nicht auf den Intensivstationen.  
So betreut die Inselgruppe in Bern zum Beispiel aktuell rund 100 Personen mit einer Covid-Infektion. Laut «SRF3» bedeute das, dass die Anzahl Patientinnen und Patienten in den letzten beiden Wochen um rund einen Drittel gestiegen ist. 
«Viele der Patientinnen und Patienten sind deutlich weniger krank als noch im letzten Herbst. Die meisten liegen auf den normalen Bettenstationen und nur noch ein sehr kleiner Anteil auf der Intensivstation», sagt Philipp Jent, Leitender Arzt der Infektionsprävention und-kontrolle der Universitätsklinik für Infektiologie am Inselspital, gegenüber dem Radio. «Trotz sehr hoher Covid-Zahlen sei die Belastung fürs Spitalsystem nicht genau gleich hoch, wie dies in früheren Phasen der Fall gewesen sei.
Auf die Frage, ob es nun weniger zu tun gebe als während der Delta-Welle sagt Jent, dass die Patienten weiterhin isoliert werden müssten, was zu einem Mehraufwand führe. Zudem sei die Belastung weiterhin hoch, weil viele Mitarbeitende krank seien. 
«Die Belastung ist aber zu bewältigen. Eine Überlastung, wie sie noch vor wenigen Wochen mit gut gefüllten Intensivstationen war, wird es nicht geben.» Die Arbeit könne im Moment auf verschiedene Stationen verteilt werden. «Weiter können wir uns gegenseitig auch mehr aushelfen», so Jent. 
Trotzdem mahnt er zur Vorsicht: «Ich denke aber trotzdem, dass in den nächsten Wochen noch eine gewisse Vorsicht angebracht ist, damit die Zahlen nicht zu hoch gehen. Damit die Fallzahlen nicht steigen, ist es vernünftig, wenn der Bundesrat, wie er es angekündigt hat, einen schrittweisen Weg geht.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das Potenzial der vernetzten Radiologie

Das traditionelle Spitalkonzept muss sich ändern, um den Anforderungen des sich wandelnden Gesundheitswesens gerecht zu werden. Ein Beispiel dafür ist das "Hub and Spoke"-Modell. Am Beispiel des Kantonsspitals Baden (KSB) zeigen wir, wie dieser Ansatz Synergien in der Vernetzung verbessern kann.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.