Sozialplan soll Kündigungen bei Spital auffangen

Von der Schliessung der stationären Abteilung im Spital Appenzell ist auch das Personal betroffen.

, 29. Januar 2021 um 09:06
image
  • spital
  • spital appenzell
Nach dem Wegfall des Fachbereichs der Inneren Medizin wird die Bettenstation am Spital Appenzell Ende Juni 2021 geschlossen. Aus der stationären Abteilung wird auch das Personal betroffen sein, teilt der Kanton Appenzell Innerhoden mit.
Für einige Mitarbeitende können voraussichtlich interne Lösungen gefunden werden, ein Teil des Personals wird sich aber neu orientieren müssen, wie in der Mitteilung vom Freitag zu lesen steht. Im Spital arbeiten rund 60 Personen. 

Es wird zu Kündigungen kommen

Die Regierung nimmt zwar an, dass die meisten Betroffenen «zeitgerecht» eine neue Stelle finden können. Doch «in Einzelfällen wird es aber wahrscheinlich zu Kündigungen durch das Gesundheitszentrum kommen.» Allenfalls werden laut Kanton dadurch Anstellungslücken entstehen.
Es sei wichtig, «die Spitalangestellten in dieser schwierigen Zeit zu begleiten und die nötige Unterstützung zu bieten», heisst es weiter. Daher wurde ein Sozialplan erlassen, der bei allfälligen Lücken und in Härtefällen Erleichterungen und Hilfe biete.
Der Sozialplan enthält gemäss Mitteilung Leistungen zur Abfederung der finanziellen Konsequenzen einer Kündigung und Unterstützungsmassnahmen bei der Stellensuche. Es wird mit höchstens etwa zehn Kündigungen gerechnet, Finanzdirektor Ruedi Eberle gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. 
Verzicht auf Neubau
Die Schliessung der stationären Abteilung ist bereits seit längerem bekannt. Ende November hat das Spital zudem mitgeteilt, dass der geplante Neubau nicht wie vorgesehen realisiert werden könne. Das ambulante Angebot soll hingegen erhalten und mittelfristig ausgebaut werden.
Einer der Hauptgründe für den Verzicht auf den 41-Millionen-Franken-Neubau liegt bei der Kündigung des Vertrags mit dem bisherigen Kooperationspartner im Bereich der Inneren Medizin. Der Spitalverbund Appenzell Innerrhoden SVAR hat die Zusammenarbeit per Ende Juni 2021 gekündigt.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Kispi Zürich: «Finanzlage weiterhin kritisch»

Die Kantonsregierung unterstützt das Kinderspital Zürich mit weiteren 25 Millionen Franken und verstärkt die Aufsicht durch eine Vertretung im Stiftungsrat.

image

Spitalzentrum Biel: Mehr Lohn und zwei Frei-Tage

Das SZB zeigt sich spendabel: Es erhöhe die Löhne mehr als alle anderen Spitäler und Kliniken im Kanton Bern, rühmt es sich.

image

Herzpatienten frieren - Insel bietet Decken und Tee

Die Zugluft im neuen Hauptgebäude des Inselspitals ist so kalt, dass die Patienten Decken brauchen.

image

Medbase: «Wer Medizin liebt, muss hierherkommen»

Markus Preuss, Leiter des Medbase Gesundheitszentrums Oerlikon, ist überzeugt: Medbase bietet Ärzt:innen mehr Zeit für Patient:innen, flache Hierarchien und individuelle Karrieremöglichkeiten. Finden auch Sie Ihren Platz – unkompliziert in der Bewerbersprechstunde!

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.