Viele Schweizerinnen und Schweizer haben keine Bedenken, Handy-Gesundheitsdaten zur geschäftlichen Nutzung an Versicherer zu übermitteln. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent, durchgeführt
im Auftrag des Online-Vergleichsdienstes Comparis. Die über die Smartphones aufgezeichneten Daten etwa zu Bewegung, Ernährung, Sport oder Schlaf liefern nach eigenen Angaben bereits neun Prozent der Befragten an ihre Versicherung weiter.
Anreiz zur Belohnung entscheidet
Fast die Hälfte der Befragten findet zwar, Versicherer sollten keine aufgezeichneten Gesundheitsdaten ihrer Kunden nutzen dürfen. Doch bei der Aussicht auf eine genügend hohe Belohnung kippt dann die Ablehnung: 70 Prozent der unter 1'000 Befragten sind bereit, gegen Geld Gesundheitsdaten mit Versicherern zu teilen.
Datenpreisgabe muss freiwillig erfolgen!
Am konsequentesten hart zeigen sich die 50- bis 65-Jährigen: In dieser Altersgruppe verweigert jeder Zweite eine Datenweitergabe. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es nur ein Viertel und bei den unter 30-Jährigen nur noch 17 Prozent.
Für Comparis-Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly muss die Datenpreisgabe auf jeden Fall freiwillig erfolgen. Zudem dürfe es keine Sanktionen für «unerwünschtes» Verhalten geben, sondern nur eine zusätzliche Belohnung für «erwünschtes». Von den Versicherten fordert Schneuwly darüber hinaus ein grösseres Bewusstsein über die Sensitivität der eigenen Daten.