Sexismus: Gesundheitspersonal soll Frauen ernster nehmen

Werden Frauen in der medizinischen Forschung, Prävention und Versorgung benachteiligt? Vielleicht schon. Der Bundesrat will deshalb nun den «alltäglichen Sexismus» in der Gesundheitsversorgung untersuchen.

, 26. August 2019 um 07:16
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Frauen werden in der Gesundheitsversorgung benachteiligt und erhalten nicht immer eine angemessene Pflege. Davon ist die Genfer SP-Nationalrätin Laurence Fehlmann überzeugt, wie sie in einem politischen Vorstoss kritisiert. 
Laut Fehlmann zeigen aktuelle Untersuchungen, dass Frauen vom Gesundheitspersonal nicht genügend ernst genommen werden: Beispielsweise würden bei Frauen Herzinfarkte und Schlaganfälle oft übersehen. Zudem würden Forschungsprojekte und klinische Versuche allzu oft ausschliesslich mit Männern durchgeführt. Fehlmann spricht hier von «alltäglichem Sexismus».

Bundesrat teilt Fehlmanns Ansicht

Ein Bericht soll nun aufzeigen, inwiefern Frauen in der medizinischen Forschung, Prävention und Versorgung benachteiligt werden. Denn der Bundesrat teilt die von Fehlmann genannten kritischen Punkte, wie aus seiner Stellungnahme hervorgeht.
Die Umsetzung möglicher Massnahmen werde jedoch mehrheitlich nicht in der Kompetenz des Bundes liegen, weist die Landesregierung darauf hin. Der Bericht soll lediglich als Grundlage für die allfällige Ausarbeitung konkreter Massnahmen mit verschiedenen Akteuren dienen können.

Hinweise auf Unterschiede

Einer Motion zum gleichen Thema empfiehlt der Bundesrat allerdings zur Ablehnung. Bea Heim wollte dem Bundesrat in Zusammenarbeit mit den medizinischen Fachgesellschaften einen verbindlichen Auftrag dazu erteilen. Noch würden etwa Medikamente vornehmlich an Männern getestet, so die Solothurner SP-Nationalrätin.
Es gebe zwar Hinweise zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Medizin, schreibt der Bundesrat in seiner Stellungnahme. Zuständig seien aber primär die medizinischen Fachgesellschaften. Im geplanten Bericht sollen Heims Anliegen aber ebenfalls aufgenommen werden.

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