Santésuisse: Reorganisation – Markus Caminada geht

Der Verband gibt sich eine Holding-Struktur, die Einheiten sollen selbstständiger am Markt auftreten können. In den Spitzenämtern bleiben Verena Nold beziehungsweise Heinz Brand.

, 15. Januar 2016 um 09:58
image
  • versicherer
  • santésuisse
Bereits Ende 2014 beschloss der Verwaltungsrat von Santésuisse, die historisch gewachsene Organisation der Gruppe zu überprüfen – und zu optimieren. Im Dezember fällte das Aufsichtsgremium nun die Anpassungs-Entscheide.
Danach umfasst der Verband auch künftig die juristischen Einheiten Santésuisse, Tarifsuisse, Sasis (für Datenmanagement) sowie den Schweizerischen Verband für Gemeinschaftsaufgaben der Krankenversicherer (SVK). 
Neu ist der Verband nun aber als Konzern strukturiert, wobei die vier erwähnten Einheiten als selbstständig am Markt auftretende Unternehmen fungieren.
Das gemeinsame Dach – die Santésuisse-Gruppe – wird neu aus einer Hand geführt und steht wirtschaftlich unter einer einheitlichen Leitung. Vorsitzende dieses Direktoriums ist Verena Nold, die ja bisher bereits Santésuisse-Direktorin war. 
In der Gruppenleitung sind ferner:

  • Mischa Jordi, Geschäftsführer a. i. Sasis AG;
  • Daniel Wyler, Leiter SVK;
  • Heinz Graf, Leiter Services Santésuisse-Gruppe.

Veränderungen auf der operativen Ebene betreffen die Tarifthemen: Tarifstrukturen und Tarifverhandlungen werden neu unter einem Dach bei Tarifsuisse bearbeitet.
Der Verwaltungsrat der Santésuisse-Gruppe setzt sich zusammen aus:

  • Heinz Brand, Nationalrat SVP (Präsident);
  • Dieter Boesch, RVK/Aquilana (1. Vizepräsident)
  • Thomas J. Grichting, Groupe Mutuel (2. Vizepräsident)
  • Ruedi Bodenmann (Sympany)
  • Reto Dahinden (Swica)
  • Nikolai Dittli (Concordia)
  • Reto Flury (EGK)
  • Urs Roth (Visana)
  • Stefan Schena (ÖKK)
  • Christof Zürcher (Atupri).

Im Ausschuss des Verwaltungsrates (der als vorbereitendes Gremium für den Verwaltungsrat dient), nehmen Einsitz: Heinz Brand (Präsident), Dieter Boesch (als Vertreter der kleinen und mittleren Krankenversicherer), Reto Dahinden, Nikolai Dittli, Thomas J. Grichting und Urs Roth.
Dieser Ausschuss bildet gleichzeitig und neu auch die Verwaltungsräte von Tarifsuisse, Sasis und SVK – wobei auch Nichtmitglieder von Santésuisse in diesen Gremien Einsitz nehmen können. So bleibt Alain Flückiger (CSS) weiterhin im Verwaltungsrat von Sasis und dem SVK.

Tarifsuisse: Markus Caminada verlässt das Haus

Im Rahmen der Reorganisation hat sich Tarifsuisse-Geschäftsführer Markus Caminada entschlossen, die Unternehmung per Ende Juli zu verlassen. Genaueres über die Gründe wurde nicht kommuniziert. 
Caminada prüft nun diverse Möglichkeiten. Wie er mitteilt, möchte er im Gesundheitswesen bleiben und weiterhin «einen aktiven Beitrag zu dessen Weiterentwicklung leisten.»
Markus Caminada hatte 12 Jahre lang für Santésuisse und Tarifsuisse gearbeitet. Nach seinem Eintritt bei Santésuisse in der Zentralschweiz 2004 habe er sich rasch «einen ausgezeichneten Ruf als Verhandler sowie als Experte für Wirtschaftlichkeitsprüfungen und den Tarif für ärztliche Leistungen» erarbeitet, würdigt die Santésuisse. 

«Konsequent weiterentwickelt»

Speziell erwähnt wird auch die Professionalisierung der Wirtschaftsprüfungen durch den studierten Betriebswirtschafter. 
«Seit seinem Antritt als Geschäftsführer im Mai 2013 hat Markus Caminada die noch junge, verbandsgeprägte Tochtergesellschaft von santésuisse konsequent und erfolgreich weiterentwickelt», so die Mitteilung weiter. Man bedauere den Weggang von Markus Caminada. 

  • Die Santésuisse-Tochter Tarifsuisse ist mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent die grösste Einkaufsorganisation der Krankenversicherer in der obligatorischen Grundversicherung. Die AG hat ihren Sitz in Solothurn und betreibt Standorte in Bern, Lausanne, Zürich und Bellinzona.



    Artikel teilen

    Loading

    Comment

    2 x pro Woche
    Abonnieren Sie unseren Newsletter.

    oder

    Mehr zum Thema

    image

    Viel Zustimmung für Kostenbremse im Gesundheitswesen

    Bald kommt eine Initiative vors Volk, welche die Healthcare-Branche massiv betreffen könnte. Sie hat offenbar intakte Chancen.

    image

    Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

    Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

    image

    «Das Problem ist die Bürokratie, welche die Kassen selber mitverursachen»

    Der Kardiologe Michel Romanens kämpft seit Jahren gegen die WZW-Ermittlungs-Verfahren der Versicherer. Nun erhält er massive Unterstützung durch ein Bundesgerichts-Urteil. Was sind die Folgen?

    image

    «Es gibt immer noch Unter- und Fehlversorgung»

    Zum Tag der seltenen Krankheiten soll auf die über eine halbe Million Betroffenen im Land aufmerksam gemacht werden. Woran fehlt es? Ein Interview mit Christine Guckert von der Kosek.

    image

    Die Ärzte finden die meisten Krankenkassen-Rückfragen sinnlos

    Eine Erhebung des VSAO ging der Frage nach, wie man die Bürokratie bändigen könnte. Ein Ergebnis: Der Fax ist nicht das Problem; die KIS schon eher.

    image

    Privatspital hätte über Kosten informieren müssen

    Das Bundesgericht gab einem Patienten recht: Er schuldet keine Zusatzkosten – weil der Arzt nicht offenlegte, dass die Krankenkasse sein Spital ablehnt.

    Vom gleichen Autor

    image

    Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

    Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

    image

    Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

    Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

    image

    Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

    Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.