Santésuisse: Martin Landolt folgt auf Heinz Brand

Glarner ersetzt Bündner: Mitte-Nationalrat Landolt soll Präsident des grössten Kassenverbandes werden. Seine Versicherungs-Ämter wird er dann abgeben.

, 23. März 2022 um 17:00
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Der Verwaltungsrat des Krankenkassen-Verbands Santésuisse schlägt der Generalversammlung Martin Landolt als Präsidenten vor: Im Juni soll der Glarner Wirtschaftspolitiker Heinz Brand ersetzen; der ehemalige SVP-Nationalrat, 67, amtiert seit 2015 als Verwaltungsrats-Präsident der Santésuisse.
«Martin Landolt verfügt bereits über breite strategische Erfahrungen aus anderen Gremien», erklärt der Verwaltungsrat den Vorschlag: «In der Politik gilt er als lösungsorientierter Brückenbauer sowie als überzeugender und mediengewandter Kommunikator.»

UBS, Vontobel, Swisscanto

Der Mitte-Politiker und ehemalige BDP-Präsident Martin Landolt, 53, ist seit 2009 im Nationalrat; dabei sitzt er in der (wichtigen) Kommission für Wirtschaft und Abgaben WAK.
In seiner Karriere arbeitete der ausgebildete Betriebsökonom HWV unter anderem für die UBS, die Bank Vontobel und Swisscanto in Zürich, London und Genf. Seit 2013 ist er selbstständig als Berater und Verwaltungsrat tätig.
Dabei amtiert er unter anderem als Vorstandsmitglied der Glarner Krankenversicherung – eine Funktion, die er laut Mitteilung von Santésuisse nun abgeben wird. Zudem ist Landolt als bezahltes Mitglied im Beirat (respektive der «Groupe de réflexion santé») der Groupe Mutuel.

Abschied aus dem Parlament

Wie bereits bekannt, wird sich Martin Landolt nach der laufenden Legislatur aus der nationalen Politik zurückziehen und bei den Wahlen 2023 nicht mehr kandidieren.
Für die Krankenversicherer machte er sich bei der Revision des Versicherungsaufsichts-Gesetzes stark, indem er in der WAK erfolgreich das Anliegen einbrachte, dass die Kassen gegenüber Spitälern gemeinsam verhandeln und Verträge abschliessen können sollen. 
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