Die Kasse scheint gut gefüllt: 4,5 Millionen Euro hat das luxemburgische Unternehmen
Doctena gesammelt, um international zu expandieren – und Zielmarkt Nummer eins ist dabei die Schweiz. Hier will Doctena fortführen, was es im Benelux-Raum seit knapp drei Jahren aufbaut: Es schafft eine Buchungs-Plattform für selbstständige Ärzte und deren Patienten.
Konkret: Wenn ein Mediziner Lücken im Terminkalender hat, können diese via Doctena ausgeschrieben werden; die Patienten wiederum können nach Kriterien wie Fachrichtung, Ort oder Sprachkenntnisse jene Mediziner suchen, die zur gewünschten Zeit noch einen Termin frei hätten.
Folgen bald weitere?
Doctena hat bereits die Stelle für einen Sales-Experten ausgeschrieben, der Standort ist offenbar im Raum Zürich. Und eines wird damit offensichtlich: Der Konkurrenzkampf um das Termin-Geschäft entbrennt mehr und mehr. Bereits sind ja einheimische Plattformen wie
Docapp (mit über 30'000 erfassten Praxen),
Medicosearch (knapp 30'000 Ärzte und 4'500 Zahnmediziner) und
DeinDoktor (25'000 Praxen, jeweils laut eigenen Angaben) aktiv.
Das Doodle der Medizin
Eher zurückhaltend gibt sich der deutsche Marktleader Jameda. An der letzten Healthcare- und Branding Conference in Zürich nannte Geschäftsführer Florian Weiss den Schritt in die Schweiz – auf entsprechende Fragen – nur äusserst vage als Möglichkeit.
Was ist nun das Besondere an Doctena? Das welsche Fachmedium
«ICT Journal» wie die
Wirtschaftszeitung «L’Agefi» nannten Doctena jüngst das «Doodle der Medizin», und das hat etwas: Wer auf Doctena nach einem Arzt sucht, kann sich recht einfach bei jeder Praxis durch die Auswahl der offenen Termine scrollen und einfach den gewünschten Tag und die Stunde anklicken – so wird gebucht.
Die Hauptattraktion ist also die Einfachheit der Bedienung für die Patienten. Bemerkenswert ist dabei, dass Doctena im Gegensatz zu Docapp und Medicosearch in der Schweiz (oder auch zu Jameda in Deutschland) keine Patientenbewertungen hat; ein Punkt, der bei den Medizinern selber sicher auf grosses Wohlwollen stossen dürfte. Und im Gegensatz zum Projekt DeinDoktor geht es hier nicht darum, telemedizinische Kontakte herzustellen.