Neuer Spital-Direktor in Neuenburg

Das Hôpital neuchâtelois erhält nach langer Suche einen Chef – zumindest fürs Erste: Philippe Bolla tritt im Oktober das Amt als Generaldirektor an.

, 31. August 2015 um 14:41
image
  • spital
  • neuchâtel
Philipp Bolla verfügt über einen Ökonomie-Abschluss der Universität Genf sowie über einen Abschluss in Health Finance and Management der Johns Hopkins University in Baltimore.
Zuletzt arbeitete er in der Leitung von Advimed, einer aufs Gesundheitswesen fokussierten Beratungsfirma mit Sitz in Lugano.
Direkte Spitalerfahrung sammelte Bolla ab 2011 als CEO des Tessiner Gruppo Ospedaliero Ars Medica, der dann aber 2012 von der Genolier-Kette übernommen wurde. Ferner arbeitete er zwischen 1992 und 1998 in verschiedenen Finanz- und Verwaltungsfunktionen am Waadtländer Kantons- und Unispital CHUV sowie am Universitätsspital Genf. 

«…um das Team zu einen»

Das HNE bezeichnet das Engagement des 60jährigen Bolla recht offen als transitorisch. Etwa nach zwei Jahren werde ein Nachfolger antreten – «in einem geklärten Kontext», so die Mitteilung
Philippe Bollas grosse Kenntnis der Schweizer Spitalbranche und seine Organisationserfahrung seien eine starke Basis, «um ein Team, das in den letzten Monaten diverse Veränderungen durchmachte, zu einen, um die Strategie auf Basis der Behördenentscheidungen umzusetzen und um das HNE zur Stabilität zu führen.»
Das Neuenburger Kantonsspital HNE betreibt sieben Standorte, darunter zwei Akutspitäler in Neuenburg und La-Chaux-de-Fonds, und es beschäftigt dort etwa 2'500 Personen.

Erst mal die Restrukturierung

Im Hintergrund steht, dass das Hopital neuchâtelois eine turbulente Zeit hinter sich hat – mit zwei Direktorenwechseln in den letzten fünf Jahren und zahlreichen Abgängen im Team. Derzeit ist eine Restrukturierung geplant, bei der das Spital in La-Chaux-de-Fonds umgesiedelt und diverse Ambulanzen geschlossen werden sollen.
Zugleich schwelt ein Streit zwischen der Kantonsregierung und der in Neuenburg sehr aktiven Genolier-Privatklinik-Gruppe: Den Gesuchen um neue Leistungsaufträge will die Kantonsregierung offenbar in der neuen Spitalplanung nicht entsprechen – so dass Genolier nun mit dem Gang durch die Gerichte droht.


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

image

Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie

Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.

image

Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen

Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: verbale und körperliche Gewalt in Schweizer Spitälern nimmt weiter zu, Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Saanen plant Luxusklinik mit Hausärzten

Neben dem Nobelkurort Gstaad könnte eine Privatklinik mit Spitzenmedizin für Gutbetuchte entstehen. Samt einer Hausarztpraxis für Einheimische.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.