Dass eine medizinische Fachgesellschaft die Werbetrommel rührt, ist schon ungewöhnlich genug. Doch dass sich die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Medizin (SGAIM) dann auch noch den sehr weiterverbreitenden Supermarktslogan «Schweizer Fleisch. Alles andere ist Beilage.» zum Vorbild nimmt, verwundert dann doch schon sehr. Man ist fast schon dazu geneigt zu sagen, die Verzweiflung muss gross sein, wenn es seit heute heisst «Ärztin/Arzt. Alle anderen sind Spezialisten».
Doch gibt es gute Gründe dafür, denn die Not ist gross: So begründet der Vorstand der SGAIM in der heutigen Ausgabe der
schweizerischen Ärztezeitung die Situation wie folgt: «Das Zusammentreffen der drei Faktoren – Demografie, Fragmentierung der medizinischen Versorgung sowie der verstärkte Wunsch nach neuen Arbeitsmodellen – bedingt, dass in denn nächsten Jahren deutlich mehr Allgemeininternisten sowohl für den stationären wie auch für den ambulanten Bereich ausgebildet werden müssen, damit eine qualitativ hochstehende Basisversorgung in der Schweiz weiterhin flächendeckend garantiert werden kann.»
Um dieses Ziel zu erreichen, soll Medizinstudenten und jungen Ärzten «die Attraktivität der Einsatzmöglichkeiten in der Allgemeinen Inneren Medizin hingewiesen werden», so die SGAIM.
Das Video zur Kampagne
Ärzte berichten: Warum es sich lohnt, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin zu werden