Mirjam Christ-Crain wird für ihre Forschung zum Vasopressinhaushalt ausgezeichnet. Die stellvertretende Leiterin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Metabolismus und Co-Leiterin des Departements Klinische Forschung des Universitätsspitals Basel (USB) erhält den «European Journal of Endocrinology Award». Dieser gehört zu den wichtigsten Preise für Endokrinologie in Europa.
Ihre Forschungsarbeiten wurden laut einer Mitteilung des Basler Unispitals an mehreren Zentren in Europa und Südamerika durchgeführt und beschäftigen sich mit Störungen des Wasser- und Salzhaushalts, der durch das Hormon Vasopressin reguliert wird.
Grundlage für bessere Diagnostik und Therapie
Zuviel dieses Hormons kann sich in zu hohem Wasseranteil im Vergleich zu Salz (Hyponatriämie) äussern. Zu wenig Vasopressin führt zu einem sogenannten Diabetes insipidus («wasserheller Urin»). Dieser zeichnet sich durch ein gesteigertes Durstgefühl und eine massiv gesteigerte Urinausscheidung aus und geht mit der Gefahr einer Austrocknung (Dehydratation) einher.
Die Arbeiten von Christ-Crain sind Grundlage dafür, dass die Patienten in Zukunft besser und schneller diagnostiziert und besser therapiert werden können. Veröffentlicht wurden die Studien bereits in den renommiertesten medizinischen Publikationen, wie dem «New England Journal of Medicine» und dem «Lancet».
Eine der jüngsten Professorinnen
Christ-Crain ist seit 2014 klinische Professorin für Endokrinologie, Diabetes und Metabolismus am Universitätsspital und an der Universität Basel. Sie leitet zusammen mit Christiane Pauli-Magnus das Departement Klinische Forschung an der Universität Basel und ist stellvertretende Chefärztin der Abteilung Endokrinologie. Schwerpunkt ihrer Forschung sind Stresshormone, speziell die Hormone Kortisol und Copeptin.
Die 45-jährige Forscherin studierte in Basel und Wien Medizin und promovierte 2000 in Basel. Es folgten Forschungsaufenthalte in London. Sie habilitierte mit 33 Jahren als eine der jüngsten Habilitandinnen im Februar 2007 im Fach Endokrinologie an der Universität Basel. 2009 erhielt die Baslerin eine Forschungsprofessur des Schweizerischen Nationalfonds (SNF).
Klinik, Forschung und Familie
Mirjam Christ-Crain ist unter anderem Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates. Sie konnte zudem bereits mehrere wichtige Auszeichnungen entgegengenommen. Die Mutter von drei Kindern (2007, 2008 und 2011) mit Vollzeitjob wurde mit dem Amerbach-Preis für die beste Habilitation der medizinischen Fakultät gewürdigt. Ausserdem erhielt sie unter anderem den Latsis-Preis – eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Schweiz.