Menschenhandel: Fedpol setzt auf Ärzte und Pflegepersonal

Ein Spitalbesuch könnte die Rettung für Opfer von Menschenhandel bedeuten. Das Bundesamt für Polizei Fedpol hat eine Kampagne für Fachpersonen im Gesundheitswesen lanciert.

, 10. Juli 2018 um 07:00
image
  • spital
  • praxis
  • pflege
  • ärzte
«Menschenhandel ist traurige Realität, auch in der Schweiz.» Dies schreibt das Bundesamt für Polizei Fedpol. Doch die Identifizierung von Opfern bleibe die grösste Herausforderung für die Strafverfolgung.
Deshalb sei die Sensibilisierung von Fachpersonen eine wichtige Massnahme für die Identifizierung von Opfern und die Verurteilung von Tätern. Fedpol hat nun eine Kampagne lanciert, die sich gezielt an das medizinische Fachpersonal in der Schweiz richtet.

Besonders auf Notfallstationen

Die Kampagne informiert über die Komplexität von Menschenhandel. Die im Gesundheitswesen tätigen Fachpersonen sollen dafür sensibilisiert werden, unter ihren Patienten potenzielle Opfer von Menschenhandel zu erkennen – und mit ihnen richtig umzugehen.
image
Der richtige Umgang ist entscheidend. | Screenshot Infomaterial
Es sei schwierig, Opfer von Menschenhandel zu erkennen. «Es sind mehrere, jedoch meistens nur subtile Anzeichen, die auf Menschenhandel hindeuten.» Besonders auf Notfallstationen spiele aber das medizinische Fachpersonal eine entscheidende Rolle, um die Opfer zu identifizieren.

Flyer und Pocketcards

Die Kampagne umfasst Informationen für Ärzte und Pflegepersonal mit Angaben zu Telefondolmetschdienst. Für mögliche Opfer stehen Pocketcards in mehreren Sprachen zur Verfügung, unter anderem Thailändisch, Chinesisch, Russisch, Rumänisch, Spanisch oder Polnisch (hier zu bestellen). 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neuenburg will über 1'000 neue Pflegefachpersonen ausbilden

Bis 2032 sollen im Kanton Neuenburg 1’100 neue Pflegefachpersonen ihren Abschluss machen – 60 Prozent davon an Fachhochschulen.

image

Berner Pflegepreis: Ausgezeichnete Projekte setzen neue Impulse für die Berufspraxis

Fachkräftemangel, komplexe Patientensituationen und neuer Versorgungsbedarf: Am «Tag der Pflege» ehrte die Stiftung zur Förderung der Krankenpflege drei zukunftsweisende Projekte.

image

Soforthilfe-Praxen expandieren nach Bern

Aprioris eröffnet in Bern seine achte Filiale. Die Krankenkassen haben noch offene Fragen zur Abrechnung der Dienstleistungen.

image

Zwei neue Ärztinnen in Hasliberg

Ab 1. Mai 2025 verstärken Dr. med. Stefanie Zahner-Ulrich und Dr. med. (SRB) Sonja Krcum Cvitic das Team der Rehaklinik Hasliberg. Mit ihren fundierten Erfahrungen in Allgemeiner Innerer Medizin bzw. Physikalische Medizin und Rehabilitation erweitern sie gezielt die medizinische Kompetenz der Klinik

image

Freiburger Spital: Neuer Pflegedirektor

Filipe Ferreira Moreira übernimmt am HFR die Nachfolge von Aline Schuwey definitiv.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.