Medizinische Veröffentlichungen in traditioneller Form sind offenbar wirkungslos. Denn die meisten auf Papier publizierten Ergebnisse werden weder von der medizinischen Fachwelt noch von der Bevölkerung registriert. Dies haben Forscher um Seth Trueger in einer Studie festgestellt, Assistenzprofessor für Notfallmedizin
an der Northwestern University Feinberg School of Medicine.Trueger und sein Team drängen nun darauf, dass sich medizinische Fachmagazine verstärkt in den sozialen Medien präsentieren sollten. «Viele Fachzeitschriften haben sich bereits in den sozialen Medien engagiert», sagt der Mediziner. Das sei toll, aber es sei eine relativ neue Nische. «Wir haben herausgefunden, dass die Fachzeitschriften gar nicht so genau wissen, wie sie Forschungsergebnisse präsentieren können.»
Lopez, Melany; Chan, Teresa M.; Thoma, Brent; Arora, Vineet M.; Trueger, N. Seth: «The Social Media Editor at Medical Journals: Responsibilities, Goals, Barriers, and Facilitators», in: «Academic Medicine», Oktober 2018.
«Es ist wie im wilden Westen»
Das funktioniert dann so: Die Fachmagazine sagten den Autoren, sie sollten diesen Job übernehmen und das Beste daraus machen. «Es ist wie im wilden Westen.» Medizinische Infos sollten den Studienautoren zufolge aber stärker allgemeiner zugänglich gemacht werden. Davon könnten beide Seiten profitieren.
«Wenn wir die richtige Strategie für eine Online-Verbreitung von medizinischen Neuerungen finden, steigt die Chance, dass viele Menschen angesprochen werden, sprunghaft an», so Trueger. Der Assistenzprofessor hat Erfahrungen mit dem Social Web: Unter anderem gibt der Mediziner das Online-Jahrbuch für Notfallmedizin in den USA heraus.
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