Placebos wirken, aber teure Placebos wirken noch besser: Dies besagt eine Studie, die unlängst in
«Neurology» veröffentlicht wurde. Die Autoren – Neurologen der der University of Cincinnati – untersuchten in einer Doppelblindstudie zwei Gruppen von Parkinson-Patienten.
Allen Probanden verabreichten sie eine Kochsalzlösung. Die eine Gruppe bekam aber zu hören, es handle sich um ein neues Dopamin-Mittel für 1'500 Dollar pro Dosis; die andere Gruppe meinte, das Medikament koste 100 Dollar.
Am Ende massen die Forscher um
Alberto Espay, dass sich bei den Empfängern des vermeintlich teuren Medikaments signifikant häufiger eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten messen liess – der Wert lag um 28 Prozent höher.
«Die Wahrnehmung der Kosten ist in der Lage, die Placebo-Wirkung zu verändern», lautet ein Fazit der Forscher aus Ohio. Dies wiederum könnte im medizinischen Alltag besser ausgenützt werden: «Wenn wir Strategien finden könnten, um durch den Placebo-Effekt die Wirksamkeit von Behandlungen zu verbessern, wären wir potentiell in der Lage, den Nutzen der Verfahren zu maximieren und zugleich die Dosierung der benötigten Medikamente – und damit auch der Nebeneffekte – zu senken.»