Kanton Zug streicht Beiträge zur Pflege-Ausbildung

Bislang waren 430'000 Franken für die Ausbildung an Spitex- und Pflege-Institutionen geflossen.

, 26. August 2016 um 04:00
image
  • pflege
  • zug
  • ausbildung
  • personalmangel
Es wirkt ein bisschen gegenläufig. Während die Politiker landauf, landab nach kreativen Lösungen (und auch finanziellen Zustupf-Möglichkeiten) suchen, um die Ausbildung in den Gesundheitsberufen zu fördern, sagt der Zuger Kantonsrat jetzt Njet. 
Gestern beschloss er, die Unterstützung für Gesundheitsausbildungen in der Höhe von 430'000 Franken zu streichen. Die Parlamentsmehrheit fand, es sei ungerecht, wenn nicht alle Lernenden gleich behandelt würden, berichtet das Regionaljournal von Radio SRF: Die Metzgereibranche erhalte schliesslich auch keine Beiträge.

«Sinnvoller als aufwändige Ausbildungsverpflichtungen»

Ursprünglich hatte die Regierung den Beitrag sogar noch erhöhen wollen. Konkret ging es darum, Beiträge an Institutionen der Spitex, der Langzeitpflege und an Heime auszuzahlen und so den Anreiz zu schaffen, Ausbildungsplätze anzubieten. Diese Methode sei «weit sinnvoller, als aufwändige Ausbildungsverpflichtungen, wie sie verschiedene andere Kantone kennen», argumentierte der zuständige Regierungsrat Martin Pfister – aber erfolglos.
Der Widerstand entstand primär in Reihen von FDP, SVP und teils auch CVP. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pflege im Fokus: Zentralschweizer Spitäler starten Video-Kampagne

Die Spitäler der Zentralschweiz lancieren eine Video-Kampagne, in der Pflegende selbst Regie führen.

image

Was tun gegen die Personalnot? Mehr Macht für die Pflege.

In Frankreich werden die Kompetenzen der Pflegefachleute bald drastisch erweitert. Die Nationalversammlung hat ein entsprechendes Gesetz durchgewunken – einstimmig.

image

Covid: Eine Patentlösung für Pflegeheime gab es nicht

Die Pflegeheime standen in der Pandemie an vorderster Front. In Genf ging nun eine Studie der Frage nach: Was hätten sie besser machen können?

image

Pflege plus Integration: Freiburg startet Pilotprojekt

Der Kanton reagiert auf den Pflegepersonal-Mangel mit einer Spezial-Ausbildung: Sie verbindet Sprachunterricht mit beruflichem Einstieg in Pflegeheimen.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Niemand kam und sagte: Schön bist du da»

In unserer Video-Kolumne befragen wir Experten aus der Branche zu aktuellen Themen. Diesmal: Alessia Schrepfer, Gründerin und Co-Chefin von WeNurse.

image

Die Ankündigung der Zürcher Spitäler bezüglich Temporärarbeit ist kontraproduktiv

Die Absprache der Zürcher Spitäler, auf Temporärarbeitende zu verzichten, ist kontraproduktiv und gefährdet die Patientensicherheit. Die Temporärarbeit ist ein bewährtes Mittel gegen den Fachkräftemangel, indem Pflegekräfte flexibel bleiben und jederzeit in den Beruf wieder einsteigen können.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.