Er war die Schlüsselperson für Technologie und Innovation bei der Berner Insel Gruppe: Fried-Michael Dahlweid. Erst vor zwei Jahren hatte er von GE Healthcare zur Berner Spitalgruppe gewechselt. Er sollte vor allem die Digitalisierung vorantreiben.
Nun hat der Technologie-Spezialist und Arzt am Dienstagnachmittag das grosse Berner Spitalunternehmen Knall auf Fall verlassen. Die Insel Gruppe bestätigt eine entsprechende Meldung der «Berner Zeitung».
Kosten für die Digitalisierung als Grund?
Dem Abgang seien Differenzen vorangegangen, schreibt die Zeitung weiter. Von «gut unterrichteter Seite» sei zu erfahren, dass Dahlweid zwar die geforderte Digitalisierungsstrategie erarbeitet habe, die Spital-Geschäftsleitung aber den damit verbundenen Kosten kritisch gegenübergestanden sei.
Die Insel Gruppe teilte auf Anfrage der «Berner Zeitung» lediglich mit, dass die Zusammenarbeit «in gegenseitigem Einvernehmen per sofort» beendet worden sei. Der Grund: Fried-Michael Dahlweid wolle sich beruflich neu orientieren, heisst es. Der neue Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver kann zu den Gründen für den Entscheid nichts sagen. Dahlweid selbst war nicht erreichbar.
KI, Big Data, VR
Der Tech-Spezialist Fried-Michael Dahlweid ist gelernter Krankenpfleger und Notfallmediziner. In seiner früheren Funktion als Chief Medical Officer bei GE Healthcare verantwortete er weltweit ein breites Portfolio zur Entwicklung und Implementierung von Spitzentechnologie, darunter Grossprojekte in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Virtual Reality (VR).
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Dahlweid seien wichtige Impulse zu erwarten, sagte der damalige VR-Präsident Uwe E. Jocham
noch vor zwei Jahren. Die Insel Gruppe will laut Jocham, der jetzt CEO ist, zu einer «Vorreiterin der digitalen Medizin» werden. Jetzt muss der grösste Schweizer Spitalkonzern einen neuen Direktor für den überaus wichtigen Bereich Technologie und Innovation suchen.
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