Gleich mehrere Kündigungen in einer Gemeinschaftspraxis

Die meisten Ärzte der Zuger Gemeinschaftspraxis Centramed haben gekündigt. Warum ist derzeit noch unklar.

, 10. September 2020 um 07:12
image
  • zug
  • praxis
  • ärzte
  • centramed
In der Zuger Gemeinschaftspraxis Centramed soll es zu einer Kündigungswelle gekommen sein. Dem Vernehmen nach hätten viele Ärzte den Bettel hingeworfen, wie die «Zuger Zeitung» berichtet. Wie viele Kündigungen eingegangen sind, ist unklar. Zudem soll die medizinische Leiterin freigestellt worden sein. 
«Es trifft zu, dass am Standort Zug ein grosser Teil der Ärzte eine Kündigung eingereicht hat», wird Heidi Zbinden zitiert, die Chefin von Meconex. Die Firma ist eine Tochtergesellschaft der Krankenkasse Sympany, die elf Praxen in der Deutschschweiz betreibt. Laut der Webseite arbeiten in Zug 12 Ärzte und Ärztinnen, 2 Assistenzärztinnen und 5 Therapeuten.  

Medizinische Leiterin freigestellt

«Wir bedauern das sehr und sind mit diesen Mitarbeitenden im Gespräch», sagt Zbinden. Die sichere Patientenbehandlung sei aber nicht gefährdet, versichert sie. Über die Hintergründe der Situation kann die Meconex-Chefin aber keine Angaben machen. Sie bestätigt aber die Freistellung der medizinischen Leiterin. Auch die Ärztin, die im Vorstand der Zuger Ärztegesellschaft sitzt, will in der Angelegenheit keine Auskunft geben. Sie verweist an die Verantwortlichen bei Meconex und Centramed.
Die freigestellte Medizinerin ist seit mehreren Jahren Mitglied der Meconex-Geschäftsleitung. Gemäss eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 120 Angestellte – unter anderem in Altdorf, Luzern, Basel oder Aarau. Zur Belegschaft in Zug gehört auch der stellvertretende Zuger Kantonsarzt Hanspeter Kläy, der in einem 50-Prozent-Pensum angestellt ist. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bern: Physiotherapie gehört in die integrierte Versorgung

Das Berner Kantonsparlament spricht sich klar für eine Stärkung der Physiotherapie aus: Sie soll in die Notfallstationen integriert werden – und mehr Kompetenzen bekommen. Der Regierungsrat muss dies nun angehen.

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Notfallpraxis in Not: Der Kanton bezahlt

Der Zuger Regierungsrat zieht Konsequenzen aus dem Bundesgerichtsurteil zu den Notfall-Pauschalen – und subventioniert ein Praxis-Angebot. Notfalls jahrelang.

image
Gastbeitrag von Esther Wiesendanger

Da sind steigende Gesundheitskosten ja nur logisch

Getrennte Apotheken in Gruppenpraxen, Impfverbote in der Pflege, teure Zusatzkontrollen: Groteske Behörden- und Kassenentscheide lähmen die Versorgung. Sind wir Ärzte eigentlich Komiker?

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.