HUG: Tarmed kostet rund 20 Millionen

Die Direktion plant, rund 90 Angestellte nach der Pensionierung nicht zu ersetzen.

, 26. Juni 2017 um 07:03
image
  • tarmed
  • spital
  • praxis
  • genf
  • hôpitaux universitaires genève
Würde der vom Bundesrat geplante neue Tarmed in der aktuellen Form umgesetzt, so dürfte dies die Hôpitaux universitaires Genève rund 20 Millionen Franken an Einnahmen kosten. Diese Erwartung für 2018 äusserte HUG-Direktor Bertrand Levrat gegenüber dem Radio RTS
In Genf kommen noch andere Faktoren verschärfend hinzu: Der Kanton verlangt von seinem Grossspital Einsparungen um Umfang von 8,3 Millionen Franken; und auf der anderen Seite dürften zusätzliche Personal- und Sozialkosten nächstes Jahr mit 8,2 Millionen Franken zu Buche schlagen.

90 Personen werden nicht ersetzt

Deshalb plant die Direktion, rund 90 Personen, die ins Rentenalter kommen, nicht zu ersetzen. Zum Vergleich: Bis Ende Jahr dürften insgesamt noch etwa 300 Mitarbeiter pensioniert werden. 
Der Fall aus Genf erinnert daran, dass die Spitäler eben auch Hauptbetroffene der Einsparbemühungen beim Tarmed sind. Ende Mai hatte der Direktor der Spitäler Schaffhausen vorgerechnet, dass «bei gleichbleibenden Leistungen die Erträge um einen siebenstelligen Betrag sinken» würden. Hanspeter Meister nannte als Beispiele, wo sein Haus Kürzungen spüren würde, die MRI- und CTI-Scans (wo die ärztliche Leistung bekanntlich nicht mehr honoriert werden soll); die Darmspiegelungen; Operationen wegen Grauem Star oder Karpaltunneleingriffe.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swica zahlt wieder für Genfer Privatkliniken

Die anderen grossen Kassen haben sich bereits mit den Spitälern geeinigt. Nun hat auch die Swica wieder einen Vertrag für ihre Privat- und Halbprivatpatienten in drei Genfer Kliniken.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

image

Wallis: Erhöhung des Tarmed-Werts nach neun Jahren

Der Tarmed-Taxpunktwert für die Walliser Arztpraxen wird rückwirkend um drei Rappen erhöht.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

18 Prozent tiefere Betreuungskosten: Genf etabliert neues Reha-Modell

Der Kanton Genf verlängert und erweitert einen Test zur Rehabilitation in der Chirurgie. Dabei werden Spitalpflege und häusliche Betreuung verwoben werden.

image

Fünf goldene Regeln, wie Ärzte den Patienten Zahlen verständlich machen

Laborwerte, Risiken, Therapieeffekte – viele Aufklärungsgespräche scheitern an medizinischen Zahlen. Doch wie erläutert man, was eine Behandlung bringt? Ein Vorschlag.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.