HUG: Professor kommt für veruntreutes Geld auf

Ein Medizinprofessor der Uni Genf muss der Universität, dem Unispital HUG und dem Nationalfonds über 700’000 Franken zurückzahlen – zwei Drittel der abgezweigten Summe.

, 20. Mai 2016 um 09:00
image
Ein Professor der Universität Genf und ehemaliger Arzt an den Universitätskliniken Genf (Hôpitaux universitaires de Genève) veruntreute zwischen 2003 und 2013 über 1,2 Millionen Franken. Publik wurde der Fall bereits im Jahr 2014.
Jetzt kommt die Sache zu einem Ende, wie die «Tribune de Genève» berichtet. Das Blatt weiss offenbar von einer Vereinbarung zwischen dem Professor, der Staatsanwaltschaft und den Beschwerdeführern.

Bedingte Gefängnisstrafe

Ein vereinfachtes Verfahren habe dazu geführt, dass der Mediziner 730’000 der veruntreuten 1,2 Millionen Franken zurückzahlen muss. Das Geld geht an die Universität Genf, zu den Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) und an den Nationalfonds zurück.
Der Mann anerkannte vollumfänglich den Missbrauch und die Verletzung der öffentlichen Interessen. Zudem wurde der Franzose zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 23 Monaten verurteilt, wie es weiter heisst.

Daten gefälscht

Der Professor, der während mehreren Jahren die Unité de génétique psychiatrique der HUG leitete, geriet auch wegen Datenfälschung in die Schlagzeilen. Er soll laut der Zeitung wissenschaftliche Daten in der britischen Zeitschrift «Journal of Psychiatry» manipuliert haben. Der strittige Artikel wurde daraufhin zurückgezogen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Kispi Zürich: «Finanzlage weiterhin kritisch»

Die Kantonsregierung unterstützt das Kinderspital Zürich mit weiteren 25 Millionen Franken und verstärkt die Aufsicht durch eine Vertretung im Stiftungsrat.

image

Spitalzentrum Biel: Mehr Lohn und zwei Frei-Tage

Das SZB zeigt sich spendabel: Es erhöhe die Löhne mehr als alle anderen Spitäler und Kliniken im Kanton Bern, rühmt es sich.

image

Herzpatienten frieren - Insel bietet Decken und Tee

Die Zugluft im neuen Hauptgebäude des Inselspitals ist so kalt, dass die Patienten Decken brauchen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.