Studie: Grosse Spitäler sind effizienter

Für die betriebliche Effizienz spielt die Spitalgrösse eine Rolle: kleinere Häuser haben ein höheres Ineffizienz-Risiko. Dies zumindest deutet eine neue Studie aus Australien an.

, 5. Dezember 2017 um 10:41
image
  • forschung
  • spital
Was ist die optimale Grösse eines Spitals? Und wie beeinflusst die Kapazität die Betriebseffizienz? Diese Fragen versuchten Forscher um die australische Universität Queensland zu beantworten – mit Mathematik und Simulationsmodellen. 
Die Ergebnisse der Modellierung deuten darauf hin: kleinere Spitäler sind weniger effizient als grosse Häuser. Sie haben unter anderem eine höhere Wahrscheinlichkeit, überfüllt zu sein. Dies führe dazu, dass neu eintretende Patienten nicht versorgt werden oder unangemessene Behandlung erhalten. 

Überkapazitäten vermeiden

Grosse Häuser hingegen sind den Computersimulationen zufolge besser in der Lage, Spitzenzeiten zu absorbieren. Die Modelle sollen den Gesundheitsmanagern helfen, organisatorische Veränderungen zu planen oder Überkapazitäten zu vermeiden. 

Die Wissenschaftler analysierten Patientendaten sowie statistische Informationen und simulierten so verschiedene Szenarien in einem virtuellen Spital. Die Ergebnisse basieren auf Modellierung und Extrapolationen von Trends, wie Mathematikprofessor Jerzy Filar an einem Kongress im australischen Hobart erklärte.

University of Queensland: «Big hospitals are more efficient, study shows»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swiss Bridge Award 2025 geht an Krebsforschende aus Zürich und Berlin

Andreas Moor (ETH Zürich) und Inmaculada Martínez Reyes (DKFZ/Charité Berlin) erhalten je 250’000 Franken für ihre Arbeiten an zielgerichteten Krebstherapien – von «smarten» Proteinmolekülen bis zu personalisierten Immunzellen.

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.