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Gegen Stress im Pflegealltag

Pflegeberufe kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Zu gross ist die Belastung am Arbeitsplatz, finden junge Arbeitnehmende. Umso wichtiger ist es, dass das Gesundheitswesen Rezepte findet – auf Arbeitgeber-, wie auf Arbeitnehmerseite – um Stress zu reduzieren und Sozialberufe wieder attraktiver zu machen.

, 8. Februar 2019 um 11:15
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Die Studie «Stress bei Schweizer Erwerbstätigen» des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO, 2012) zeigt: 33% der Arbeitskräfte im Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesen haben bei der Arbeit das Gefühl gestresst zu sein. Im Vergleich zu anderen Branchen (25%) hebt sich das Sozialwesen damit deutlich ab. Die Studie belegt auch, dass die Belastungen im Pflegealltag nicht nur hoch sind, sondern weiter steigen. Dies ist bedingt durch organisatorische und emotionale Probleme, Schichtarbeit und sehr viel Zeitdruck, Patienten in immer kürzerer Zeit zu pflegen.
Der Stress im Pflegeberuf und auch in anderen Berufen muss reduziert werden, zum einen durch organisatorische Faktoren. Aber ebenso wichtig ist die persönliche Einstellung zu Stress. Welche Fachkenntnisse helfen den Stress im Alltag zu bewältigen?
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Arbeitskräfte im Gesundheitswesen fühlen sich oft allein gelassen. Das Resultat ist Stress. Foto von rawpixel auf Unsplash.

Unterstützung am Arbeitsplatz

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers und kann uns Menschen aus dem Gleichgewicht bringen. Lang andauernder Stress über Wochen oder sogar Monate wird als unangenehm und bedrohlich empfunden und ist schädlich für Körper und Geist. Die Folgen daraus sind beispielsweise Ermüdungserscheinungen, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsprobleme, ständige Anspannung, Angst, Frustration und Ärger.
Mit der Zeit kann es sogar zu Burnout mit Depressionen oder Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen kommen. In jeder Stresssituation ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen und Lösungswege zu entwickeln, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Die organisatorischen Lösungen für die Arbeitsentlastung und Stressbewältigung im Pflegeberuf bedingt die Einstellung von mehr Personal und Back-Office-Personal für administrative Aufgaben sowie die Förderung von interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Für den emotionalen Stress sollte in jedem Spital ein Psychologe/eine Psychologin für die Pflegemitarbeitenden und deren Sorgen und stressigen Alltag eingestellt werden. Jeder Betrieb im Gesundheitswesen braucht viele Anlaufstellen und sollte dies für die Mitarbeitenden anbieten.
Denn: Emotionaler Stress verschwindet nicht und geht immer auch mit «nach Hause», wo dann das Privatleben negativ beeinflusst wird, was wiederum die Leistungsfähigkeit im Betrieb beeinträchtigt. Ein Teufelskreis.
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Ernährung kann – wie Sport oder eine gesunde Work-Life-Balance dabei helfen, mit Stress umzugehen. Foto von rawpixel auf Unsplash.

Persönliche Stressresistenz aufbauen

Stress hat viel mit der Einstellung zu einer bestimmten Begebenheit zu tun und eine positive Grundhaltung kann man auch lernen. Um Stress abzubauen ist eine gesunde Work-Life-Balance essentiell und die Erholungsphasen sind sehr wichtig. In der Freizeit muss man abschalten können, um die Anspannung durch die Konfrontation mit Sterbesituationen im Berufsalltag oder ungeduldigen bis hin zu aggressiven Verhalten der Angehörigen abzubauen.
Meditation, autogenes Training und Achtsamkeitsübungen sorgen nachhaltig für mehr Ausgeglichenheit. Des Weiteren hilft gesunde Ernährung und Sport. Das Wichtigste ist jedoch der Austausch mit vertrauten Personen im Spital (Team, Psychologen) oder mit der Familie und dem Freundeskreis.
Die Kommunikation allgemein und speziell über Stress ist die wirksamste Medizin. Aus diesem Grund und wie die Studie „Job-Stress Index 2014-16“ der Gesundheitsförderung Schweiz (2018) aufzeigt, lohnt es sich in das betriebliche Gesundheitsmanagement des Unternehmens zu investieren.

Ziel: Ausgleich Stress und Erholung

Mit der Zeit entsteht ein gesundes Verhältnis zwischen Belastungen und Ressourcen. Diese Ausgeglichenheit wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Motivation von Mitarbeitenden aus und vermeidet langfristig Produktivitätsverluste durch Überlastung der Mitarbeitenden. 
Autorin: Dr. Liliana Vas, Studiengangsleiterin MAS Gesundheitsförderung an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) 
Gesundheit ist ein zentrales Thema unserer Gesellschaft. Was hält Menschen trotz privaten und beruflichen Belastungen gesund? Wie können gesundheitsfördernde Verhaltensweisen und Ressourcen gestärkt werden? Diese Fragen – und die Antworten darauf – stehen im Zentrum des MAS Gesundheitsförderung. Dank Blended Learning – und einem Online-Anteil von 80% – funktioniert das Angebot auch für Führungskräfte mit vollem Terminplan. Jetzt informieren!
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