FC Basel holt Notärzte vom Unispital aufs Feld

Künftig unterstützt ein Notarztteam des Unispitals Basel (USB) den FC Basel im Fussballstadion «Joggeli.» Die Ärzte sind auch bei Nati-Spielen im Dienst.

, 23. Juli 2021 um 08:23
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Für die Fussballspiele im Stadion St. Jakob-Park gewährleistet neu das Universitätsspital Basel (USB) ab sofort die notärztliche Betreuung. Der Auftrag dafür hat der FC Basel dem Unispital gegeben, wie das USB mitteilt. Der FCB und die Schweizer Nationalmannschaft bestreiten pro Saison rund 25 Heimspiele im «Joggeli.»
Zum «Medical Team» gehören bei jedem Spiel eine ausgebildete Notärztin oder ein ausgebildeter Notarzt, eine Notärztin oder ein Notarzt in Ausbildung sowie zwei Pflegefachpersonen. Das Team werde die notfallmässige medizinische Betreuung von Einzelpersonen während Fussballspielen im Joggeli in enger Zusammenarbeit mit dem FCB-Team sicherstellen, heisst es.

Erinnerungen an Christian Eriksen werden wach

Dass ein medizinischer Notfall jederzeit auftreten kann, hat das diesjährige EM-Spiel Dänemark - Finnland gezeigt, als der Spieler Christian Eriksen auf dem Rasen zusammen brach. Aber nicht nur Fussballspieler können betroffen sein, sondern auch andere Mitglieder des Teams und Fussballfans. 
Ein Einsatz könne zum Beispiel notwendig werden, wenn ein Zuschauer in der Halbzeit auf der Treppe mit Getränk und Wurst in der Hand stürze. Das Team versorge die Wunde, damit der Zuschauer die zweite Halbzeit noch mitfiebern könne. Es leiste aber auch notärztliche Betreuung, wenn die Aufregung während dem Spiel zu einem Herzinfarkt führe.

Diagnostik direkt vor Ort

Die Diagnostik und erste therapeutische Massnahmen werden vom Team unmittelbar vor Ort durchgeführt, gefolgt von einer möglichst schnellen Einweisung ins Universitätsspital Basel mit dem Rettungswagen, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. 
«Wir freuen uns sehr darauf, mit dem FCB in diesem verantwortungsvollen Bereich zusammenzuarbeiten», sagt Mathias Zürcher, Leitender Arzt für Rettungs- und Katastrophenmedizin am USB. Und für die neue Saison drücke man selbstverständlich auch sportlich die Daumen.
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